Zerbrechliche Schönheit

Glas – ein Material von zerbrechlicher Schönheit, ein Motiv von großer Symbolkraft hat Künstler seit jeher fasziniert. Seine Eigenschaften und optischen Effekte – die Transparenz, die Spiegelung, die Licht- und Farbspiele – wie auch seine Formenvielfalt - zeigen sich über die Jahrhunderte hinweg als eine große Herausforderung an das künstlerische Können.

Inspiriert durch die zahlreichen Glasschätze der zum Museum Kunst Palast gehörenden international renommierten Glassammlung, dem Glasmuseum Hentrich, hat Beat Wismer gemeinsam mit den Kuratoren des Museums unter dem Titel "Zerbrechliche Schönheit. Glas im Blick der Kunst" eine Themenausstellung entwickelt, die das fragile, transparente Material als Epochen übergreifende Inspirationsquelle künstlerischer Ideen in den Mittelpunkt stellt.

Die Düsseldorfer Ausstellung zeigt – im reizvollen Wechselspiel zur Sammlung und zu den herausragenden Glasobjekten des im gleichen Gebäude beheimateten Glasmuseums Hentrich - mehr als 150 Kunstwerke von der Antike bis heute. Von einem Fresko aus Pompeji über Tafelbilder aus der frühen Neuzeit und Werken der Stillleben- und Genremalerei des 17. bis 19. Jahrhunderts bis hin zu den auch Objektkunst, Installationen und Fotografien umfassenden künstlerischen Positionen des 20. und 21. Jahrhunderts spannt sich der Bogen der Schau.

Gezeigt werden Werke u.a. von Max Beckmann, Pieter Claesz., Tony Cragg, Salvator Dalí, Otto Dix, Marcel Duchamp, Hans Haacke, Damien Hirst, Willem Kalf, Mario Merz, Lászlo Moholy-Nagy, Claude Monet, Man Ray, Guido Reni, Gerhard Richter, Pipilotti Rist, Sebastian Stoskopff, Bruno Taut, Kris Vleeshouwer.

Die Austellung widmet sich neben dem virtuosen malerischen Können bei der Darstellung von Glas auch dem künstlerischen Einsatz des Werkstoffs Glas. Sie fragt, auf welche Art und Weise Glas in der Kunst thematisiert und mit welchen künstlerischen Mitteln und Methoden die scheinbare "Un-Gegenständlichkeit" gläserne Objekte dargestellt wurde. Die umfangreiche Schau offenbart einen mit dem Motiv Glas verbundenen, breit reflektierten Themenkanon, der von der christlichen Ikonographie über die optischen Gerätschaften der Alchemisten bis hin zum Künstler-Selbstporträt in der Spiegelung des Glases reicht. Sie dokumentiert sowohl Zeugnisse der Kulturgeschichte – wie Tischkultur, Festtagsgebräuche oder sakrale Zeremonien - als auch den symbolischen Gehalt von Glas zum Beispiel in Form von Glaskugeln, in Gestalt von geschlossenen oder geöffneten Fenstern oder in der Stilllebenmalerei. Die Vielgestaltigkeit von Glas als Form, Körper und Hülle in der zeitgenössischen Kunst findet in der Schau ebenso Berücksichtigung wie die Ideen der Glasarchitektur zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts.


Zerbrechliche Schönheit. Glas im Blick der Kunst
19. April bis 31. August 2008