Wiederaufnahme von Georges Bizets "Carmen" an der Oper Stuttgart

Mit "Carmen" komponierte Georges Bizet kurz vor seinem frühen Tod eine der berühmtesten französischen Opern überhaupt. Am Sonntag, 21. Februar 2016, um 18:00 Uhr feiert sie in der Inszenierung von Sebastian Nübling Wiederaufnahme an der Oper Stuttgart. Die Musikalische Leitung übernimmt zunächst Marc Soustrot, ab April Willem Wentzel.

Die französische Mezzosopranistin Anaïk Morel, die zuletzt in Stuttgart als Maddalena in der Neuproduktion von Giuseppe Verdis Rigoletto zu erleben war, gibt ihr Debüt in der Titelrolle. Tenor Erin Caves übernimmt im Wechsel mit Rafael Rojas die Rolle des Don José. In den weiteren tragenden Rollen sind Mitglieder des Stuttgarter Solistenensembles zu erleben: Gezim Myshketa als Don Josés Rivale Escamillo sowie alternierend Mandy Fredrich und Pumeza Matshikiza in der Partie der Micaëla. Der Schauspieler Luis Hergón verkörpert die stumme Rolle des Surplus.

Sebastian Nübling sucht den Zugriff zu Bizets Carmen über die Perspektive Don Josés: "Es ist eine Geschichte, die sich in Männerköpfen entwickelt - es ist auch eine Geschichte über männliche Gewalt." Besitzansprüche des Mannes lassen sich erst durch den Tod manifestieren, als lebendes Objekt entzieht sich die Frau dieser Vereinnahmung. Dabei wird Carmen zum Gegenpol, zu einer Frau, die aus dem Moment heraus für sich Entscheidungen trifft, sich eben nicht unterwirft, sondern ihre Freiheit lebt. Die vielfach bezeichnete Teufelin unter den Verführerinnen, die weibliche "Don Juan"-Figur, entpuppt sich als bloßer Mythos.

Vorstellungen:
21. Februar 2016
2. | 5. | 12. | 15. März 2016
1. | 8. | 16. | 19. April 2016