Wagner 2013. Künstlerpositionen

Zum Wagner-Jahr 2013 setzt sich die Akademie der Künste mit dem Werk ihres ehemaligen Mitglieds Richard Wagner auseinander. "Wagner 2013. Künstlerpositionen" entfaltet mit Beiträgen von mehr als 50 Künstlern zu einer Ausstellung und Veranstaltungen ein Panorama zeitgenössischer Arbeitsweisen und persönlicher Lesarten des Werks von Richard Wagner. Denn auch im Jahr seines 200. Geburtstages beschäftigt das musikdramatische Werk Wagners heutige Künstler noch so, als ginge es jeweils ums Ganze.

Das musikdramatische Werk von Richard Wagner (1813-1883) ist heute ungebrochen populär. Es reizt auf der Macherseite Intendanten wie Regiestudenten, Konservative wie Avantgarde-Performer. Und das Publikum strömt – sei es auf den Bayreuther Hügel, in die Los Angeles Opera oder in die Neuköllner Oper. Das Bühnenwerk des Ex-Revolutionärs, der sich in Bayreuth mit Hilfe Ludwig II. sein eigenes künstlerisches Walhall schuf, ist seinen Interpreten dabei nie nur Material für die Erfüllung eines Premierenplans. Der Fliegende Holländer, Tannhäuser, Lohengrin, der vierteilige Ring des Nibelungen, Tristan und Isolde, Die Meistersinger und Parsifal – jene Opern, die zum Bayreuther Kanon gehören – fordern in ihren Themen und in der Komplexität und Suggestivität der Kompositionen die Künstler im Ganzen heraus: handwerklich sowie in ihren Kunst- und Weltanschauungen. Geht es um Wagner, so geht es, scheint es, stets um den Kern.

Und neben dem Bekenntnis zu – so das Lob – der Universalität der Geschichten und der zwingenden Schönheit der Musik gibt es entsprechend auch entschiedenen Widerstand gegen – so die Vorwürfe – die musikalische Überwältigung und thematische Geiselnahme in die Welt einer deutschen Depression und des deutschen Antisemitismus. Sicher ist: Im 200. Jahr seines Geburtstages vermag Richard Wagner noch immer zu polarisieren. Gleichzeitig ist sein Werk im kulturellen Leben auch außerhalb Bayreuths und der Bühnen dieser Welt präsent. In der Literatur, der Forschung, der Bildenden Kunst oder im Film.

Die Akademie der Künste, der Richard Wagner ab 1869 angehörte, hat zahlreiche Mitglieder und andere Künstler eingeladen, ihr Verhältnis zu Wagners Werk in Form eines Ausstellungsbeitrages oder einer Veranstaltung zu thematisieren. Sei es durch den Verweis auf bereits Geschaffenes oder durch eine neue Arbeit: eine Installation, einen Text, ein Bild. Daraus entsteht in den drei Hallen des Akademiegebäudes am Hanseatenweg ein Panorama zeitgenössischer Arbeitsweisen und persönlicher Lesarten des Werks, das durch wichtige Archivpositionen ergänzt und durch ein in der Ausstellung stattfindendes Veranstaltungsprogramm fortgeschrieben und kommentiert wird.

Positionen von u.a.: Christian Boltanski/Jean Kalman, Romeo Castellucci, Friedrich Dieckmann, Jürgen Flimm, Achim Freyer, Andreas Homoki, Alexander Kluge, Peter Konwitschny, Barrie Kosky, Jonathan Meese, Hans Neuenfels, Helmut Oehring, Hans-Jürgen Syberberg, Anna Viebrock, Robert Wilson.

Wagner 2013. Künstlerpositionen
7. Dezember 2012 bis 17. Februar 2013