"Vulkanpark" von Gabriele Keiser

5. April 2013 admin
Bildteil

Der Klappentext: Der idyllische Rauscherpark in der Osteifel ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien. Gewaltige Vulkanausbrüche formten einst diese Landschaft. Groß ist das Entsetzen, als im Flusslauf der Nette in einem Müllsack ein toter Jungen gefunden wird. Der Fall bringt alle Beteiligten an den Rand des Erträglichen. Sämtliche Ermittler sind hoch motiviert, auch die Öffentlichkeit zeigt große Hilfsbereitschaft.

Kommissarin Franca Mazzari und Bernhard Hinterhuber haben Verstärkung bekommen: Clarissa, vormals Praktikantin im Koblenzer Polizeipräsidium, ist inzwischen zur Jungkommissarin avanciert. Akribisch wird Spur um Spur abgearbeitet, modernste Fahndungsmethoden werden eingesetzt, und die Polizei scheut auch vor unkonventionellen Maßnahmen nicht zurück. Doch bis eine Auflösung in Sicht ist, gilt es etliche Zweifel und Irrtümer auszuräumen...

Meine Gedanken zum Buch: "Die Vulkane sind nicht tot. Sie schlafen nur. In ihrem Inneren lauern sie auf den Ausbruch, aber niemand kann sagen, wann genau der Zeitpunkt gekommen ist", diese Worte lässt Gabriele Keiser in Ihrem "Vulkanpark" den neunjährigen Timo sprechen bzw. in einem Aufsatz schreiben. Ein Satz, eine Metapher, ein Gedanke der viele weitere gebiert und diesen Krimi zu einem besonderen macht.

Gabriele Keiser ist weit davon entfernt den Täter in Schutz zu nehmen, auch verbündete ich mich zu keinem Zeitpunkt des Lesens mit ihm oder empfand auch nur die Winzigkeit einer Spur Sympathie für diesen Menschen. Dennoch begann ich darüber nachzudenken, wann was wen zu einem Mörder werden lässt. Ich denke noch immer viel darüber nach, obschon einige Tage vergangen sind, seit ich das Buch zu Ende las. Ich lese wenig Kriminalromane, da ich die oft in aller Deutlichkeit beschriebenen Brutalitäten nicht mag. Gabriele Keiser tut dies nicht, sie überlässt es mir, als Lesende, ob und wieviel ich mir vorstellen möchte...

Ich gestehe, bei mehr als einer Handvoll Beteiligten, verliere ich ganz gerne mal den Faden und weiss nicht mehr wer ist wer und macht was weshalb. Keiser jedoch versteht es sehr gut, den Personen einprägsame Charaktere zu geben, so, dass ich in der Lage war, mir diese ohne Probleme, und ohne Zurückblättern, zu merken.

Ich mag die Kommissarin Franca Mazzari und ihren Kollegen Bernhard Hinterhuber - habe irgendwie das Gefühl die beiden zu kennen und ihnen begegnen zu können, würde ich das Koblenzer Polizeipräsidium besuchen.

Ich mag ebenso die Art wie Gabriele Keiser schreibt, und offensichtlich mag ich doch Kriminalromane – solche jedenfalls. "Vulkanpark" war das Erste, was ich von dieser Schriftstellerin las, ganz bestimmt jedoch nicht das Letzte!

Vulkanpark ist ein Eifelkrimi, der nicht in der Eifel bleiben, sondern Menschen im gesamten deutschsprachigen Raum unterhalten und auch zum Nachdenken bringen sollte! Die Vulkane sind nicht tot - nein, sie nicht.

Vulkanpark von Gabriele Keiser
Broschiert: 373 Seiten
Verlag: Gmeiner
ISBN-13: 978-3839213957
EUR 11,99