US-Bildhauer Richard Serra †

Der grosse US-amerikanische Bildhauer Richard Serra ist am Dienstag im Alter von 85 Jahren in seinem Haus in New York an einer Lungenentzündung gestorben. Serra galt als einer der wichtigsten Plastiker der Gegenwart. Seine schwergewichtigen Eisenskulpturen zieren weltweit mehr als hundert öffentliche Orte.

Internationale Berühmtheit erlangte Serra vor allem mit seinen monumentalen Werken aus Stahlplatten. Die teils riesigen Skulpturen wurden von großen Museen in den USA bis hin zur Wüste von Katar ausgestellt. Doch auch städtebaulich setzte er Akzente. In Deutschland zum Beispiel schuf er unter anderem den "Terminal“ in Bochum und "Torque“ in Saarbrücken. Für New York entwickelte er den sogenannten "Tilted Arc“. Dabei handelte es sich um eine 36 Meter lange Stahlstange, die heute als eines der meistgeschmähten öffentlichen Kunstwerke in der Geschichte der Stadt gilt. Die Skulptur wurde schließlich entfernt, weil die Menschen es so sehr hassten, schrieb die Fachzeitschrift "Artnews“.

Serra, am 2. November 1938 in San Francisco als Sohn eines spanischen Vaters und einer russischen Mutter geboren, arbeitete in seiner Jugend in Stahlwerken, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Nach einem Studium zog er 1966 nach New York. Dort traf er auf andere Künstler wie Donald Judd, Dan Flavin und Jasper Johns und begann bald mit Blei und Stahl zu experimentieren.    

Serras Skulpturen wurden immer größer und schwerer, schließlich bekam der Stahl Kurven. Mit großer Wirkung, wie Serra später erzählte: "Die Menschen haben auf die Kurven reagiert, wie sie nie zuvor auf Ecken und gerade Linien reagiert hatten. Das hatten sie noch nie gesehen. Die Menschen waren bereit für die Kurven.“ Mehr und mehr Galerien und renommierte Museen räumten für Serra daraufhin riesige Räume frei.