Über das Neue. Junge Szenen in Wien.

Die von Luisa Ziaja gemeinsam mit dem Vorarlberger Severin Dünser kuratierte Schau versteht sich als aktueller Streifzug durch lokale Kunstszenen.

Junge Szenen in Wien geht den Fragen nach, welche Themen in Wien lebende und arbeitende junge Künstlerinnen und Künstler beschäftigen. Welche Strategien werden eingesetzt.

Dabei wird ein Einblick in die Arbeitsweisen von 18 Künstlerinnen und Künstlern bis zum Alter von 35 Jahren gegeben. Zudem wurden zwölf Wiener Projekträume eingeladen, frei von Vorgaben je eine Präsentation zu konzipieren. Drei Räume innerhalb der Ausstellung werden gleichzeitig in einem Intervall von drei Wochen bespielt.

„Unsere kuratorische Auswahl ist natürlich subjektiv und zwangsläufig unvollständig. Und Kategorien wie ‚jung‘ und ‚das Neue‘ sind sicher nicht unproblematisch. Um die Vielfalt und die Vielstimmigkeit der Wiener Kunstszenen zumindest ansatzweise widerzuspiegeln, haben wir zwölf Projekträume in die Schau integriert. Sie erweitern und multiplizieren unseren Blick und bringen andere Perspektiven aus der Stadt in die Ausstellung ein“, so Kuratorin Luisa Ziaja.

„Diese Ausstellung geht über das Format einer Wiener Leistungsschau hinaus. Sie bietet den
Protagonistinnen und Protagonisten nicht nur eine Plattform, sondern versucht exemplarisch, die Anliegen und Haltungen einer neuen Generation in ein Verhältnis zu ihren Ausdrucksformen zu bringen und damit dem Neuen nachzuspüren. Wobei das Neue natürlich immer eine Form von Projektion darstellt“, ergänzt Kurator Severin Dünser.

In der Summe der einzelnen Ausstellungsteile werden Tendenzen deutlich: So spielen handwerkliche Fertigkeiten wieder eine größere Rolle als etwa postkonzeptuelle Strategien. Virtualität und digitale Bilder sind selbstverständlich Teil der künstlerischen Praxis – als Mittel zum Zweck oder auch als Gegenstand der Auseinandersetzung. Fragen zu Identität und Repräsentation sind ebenso präsent wie die Verhandlung des Körpers zwischen sozialer Interaktion und Selbstdisziplinierung. Und eine neue Nostalgie sowie ein Rückzug ins Private, ins Innere, in spirituelle und fantastische Weltentwürfe lassen sich als Antwort auf den Verlust von Utopien und Zukunftsperspektiven verstehen.