Tutti frutti

Mit "New Positions II" führt Häusler Contemporary Zürich eine Reihe von Erstpräsentationen junger künstlerischer Positionen in der Schweiz fort. Die Ausstellung "Tutti frutti" ist der argentinischen Künstlerin Alejandra Seeber gewidmet (geboren 1968). Dynamische und expressive, grossformatige Gemälde, welche bei der letztjährigen Biennale von Mercosul in Porto Alegre, Brasilien mit grossem Erfolg gezeigt wurden, stehen im Zentrum der Einzelausstellung und werden erstmals einem europäischen Publikum vorgestellt. Die Installation der Arbeiten an der Biennale lehnte sich an die in einem Cabaret vorzufindende Situation mit Bühne und Bereich hinter den Kulissen an.

"Tutti frutti", der Titel der Zürcher Ausstellung, bezieht sich auf die Vielfalt an Farben, Motiven und Ansätzen von denen die Künstlerin Gebrauch macht. Dabei konzentriert sich Alejandra Seeber mehr auf den künstlerischen Prozess als auf ein bestimmtes Sujet oder Thema. "This specific series is conformed by different "cases" or a deep research on chance procedures. Sometimes the paintings are done by following a score written for an unknown grid that will contain visual elements. Such is the case of the "Tutti frutti" paintings". (Alejandra Seeber)

Die Malerei von Alejandra Seeber, die in New York und Buenos Aires lebt und arbeitet, beinhaltet abstrakte und figurative Komponenten. In gegenstandslos-expressiven Bildern tauchen unvermittelt figürliche Elemente auf. Diese Gegensätzlichkeit und das Aufeinandertreffen sehr unterschiedlicher Motive machen das Werk der argentinischen Künstlerin facettenreich und vielschichtig. Die Verwendung von Collagen oder einer Falttechnik, um ähnlich wie bei Rorschachtests zufällige Figurationen entstehen zu lassen, verstärken die Idee der Veränderung, der Instabilität und des Umbruchs.

Über ihre Malerei sagt Seeber: "Meine Bilder erklären sich nicht selbst. Vielmehr möchte ich Fragen offen lassen und dem Betrachter einen entscheidenden Einstiegspunkt bieten". Weder handfeste Ergebnisse noch abschliessende Erklärungen stehen für die Künstlerin im Vordergrund, sondern das Ausloten der Möglichkeiten der Malerei mit Hilfe anderer Disziplinen, Sprachen und Fragestellungen. Alejandra Seebers expressive und farbenfrohe Malerei bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion. In prozesshaften, assoziativen, gestischen Arbeitabläufen werden Raumansichten analysiert, wobei die Perspektive ins Extreme gesteigert wird, Räume aufgesprengt oder Details zu Hauptmotiven erhöht werden.

New Positions II
Alejandra Seeber - Tutti frutti
5. Februar 2010 bis 30. April 2010