Subjektive Reflexionen

Auf MDF-, Holz- oder Aluminiumplatten wird schichtweise leicht pigmentiertes Harz aufgetragen. Dazu werden immer Teile des Bildes abgeklebt, die im nächsten Arbeitsgang mit nicht pigmentiertem Harz "gefüllt" werden. Die Anzahl der erforderlichen Schichtungen ist von der vorab in maßstabsgetreuen Skizzen erfolgten Komposition abhängig. In der Regel sind 7 bis 8 Schichten und annähernd doppelt so viele Arbeitsgänge zur Fertigstellung erforderlich.

Die besondere Auffälligkeit der Arbeiten von Dirk Salz ist die in den meisten Fällen hochglänzenden, z.T. an Spiegel erinnernden Oberflächen. Durch sie ist das erkennen des "eigentlichen Bildes" faktisch unmöglich, da – egal aus welchem Blickwinkel der Betrachter schaut – die Spiegelungen dies verhindern. Die daraus resultierende Irritation "was ist im Bild und was ist Spiegelung", thematisiert die ("Un-") Zuverlässigkeit menschlicher Wahrnehmung und ist integraler Bestandteil der Arbeiten.

Im Spannungsverhältnis zu den Betrachter "abweisenden", vom Bild fernhaltenden Reflexionen der Oberfläche, steht die extrem transparente Schichtung der Arbeiten und die daraus resultierende Tiefe, die den Betrachter ins "Bildinnere" zieht. Im konkreten Gegensatz zur kleinlichst geplanten Komposition der Aufteilung der Bildfläche steht der schwer kontrollierbare Umgang mit dem Material. So offenbaren die Bilder bei sehr genauer Betrachtung Unregelmäßigkeiten in der Oberfläche und auch der Strenge der Linienführung oder der Dichtigkeit des Farbauftrags.

Dirk Salz - Subjektive Reflexionen
21. Juni bis 28. Juli 2012