Sinnlich entspannt statt gräulich gerührt

17. Februar 2016 Rosemarie Schmitt
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Dieser Yiannis Hryssomallis beeindruckt mich, mit dem, was er tut und was eben nicht. Er scheint sich nicht um den Mainstream zu scheren, sondern sein Ding zu machen. Eigentlich ist das ja auch kinderleicht, wenn man Kind ist. Als er Kind war, versuchte er sich im Klavierspiel. Nicht, dass seine Mutter ihm umgehend einen Klavierlehrer besorgte! Nein, sie ließ ihren Sohn gewähren, ließ ihn sich dem Klavier und der Musik auf seine Weise nähern.

Heute kann man sagen, dass dies damals gewesen ist, denn Yiannis Hryssomallis ist 1954 geboren. Heute nennt er sich Yanni, ist Komponist, Pianist, Keyboarder und Produzent. Und nicht nur das! Seit 1976 hat er den Abschluß als Bachelor, nein, nicht einer aus dem Fernsehen, um den sich viele hübsche, einfältige Dämlichkeiten tummeln, sondern als Bachelor im Fach Psychologie.

Weshalb ich glaube, dass er sich nicht um den Mainstream schert? Weil von vornherein klar war, dass die Musik, die er machen wollte und macht, sich sehr schlecht vermarkten lässt. Haben Sie schon eines seiner Werke im Radio gehört? Ich nicht. Dennoch, seine Instrumentalmusik ist visionär genug, um inzwischen mit mehr als 40 Platin- und Goldalben ausgezeichnet worden zu sein. Ganz ausgezeichnet, Herr Yanni! Denn das muss erst einmal jemand hinbekommen, ohne die Unterstützung der üblichen Verdächtigen, der Radiosender. Manchmal finde ich Fernsehen dann doch richtig gut, denn die öffentlichen Fernsehsender zeigten Mitschnitte von Konzerten, die Yanni in ganz besonderen Locations (etwa in historischen Bauwerken) veranstaltete.

Seine spektakulären Live-Auftritte sind weltweit bekannt und für sein Album "Inspirato 2014" arbeitete er mit den Operngrößen Plácido Domingo und Rolando Villazón zusammen.

Seien Sie sinnlich entspannt statt gräulich gerührt (oder heisst es treulich geführt?) mit der Musik des aktuellen Albums "Sensous Chill" (Sony Music) von Yanni. Bei mir hat es funktioniert! Also, das mit der sinnlichen Entspannung!

Ein kleiner Eindruck gefällig? Inzwischen ist der Bart ab, und die Haare auch (gut so!): www.yanni.com/videos?ma_id=14&mc_id=561

Yannis Musik empfinde ich nicht, wie übliche Entspannungsmusik, als oberflächliches Gedudele, was mich eher nervös macht, als dass es mir gelänge, dabei zu entspannen. Oder glauben Sie, dass Domingo und Villazón mit ihm zusammenarbeiteten, wenn er sich nicht musikalisch auf hohem Niveau bewegte?!

Yanni on tour (mit ohne Bart!): www.yanni.com/videos?ma_id=9&mc_id=527

Ich höre Yannis Musik so aufmerksam zu, dass ich alles, was mich zuvor noch unangenehm belästigend beschäftigte, einfach vergessen kann. Musik beeinflusst die Stimmung, das ist nunmal Fakt. Und was Yannis Musik mit meiner Stimmung macht, gefällt mir. Sinnlich entspannt eben, besonders wenn ich nicht alleine bin und Chloe Lowerey "Seeing you arround" singt!

Sinnlich, nein,
herzlich!
Ihre Rosemarie Schmitt