Sessel, Stuhl, Hocker in der Kunst

Die vierte Ausstellung zu einem klar definierten Thema vom 16. Juli bis 13. September 2014 im Salzburger Traklhaus ist einem Sitzmöbel gewidmet. Der Stuhl ist (wie in den vorhergehenden Ausstellungen der Schuh oder das Essen oder das Tier) etwas, womit sich Künstler/innen seit Jahrhunderten auseinandergesetzt haben.

Ein paar Beispiele: Der Sessel kann die Bedeutung einer Person steigern, man denke an Gemälde mit Herrschern auf einem Thron; ein prunkvoll, ausladender auffallender Lehnstuhl oder ein gemütlicher Ohrensessel geben dem Porträtierten einen stilvollen Rahmen; oder die Sitzgelegenheit ist einfach, abgenutzt, alltäglich, wie in vielen Bildern, wo der Stuhl ein markantes Motiv ist, jedoch eher das Selbstverständige ausdrückt und unverzichtbares Requisit darstellt.

Der Stuhl erhielt in Gemälden und später in Fotografien auch die Bedeutung für eine abwesende Person, der leere Stuhl von jemand Bedeutendem, oder der umgeworfene Stuhl kann auf eine Konfliktsituation verweisen, der idyllische Gartenstuhl mit Blumen steht wie ein Sessel, auf dem ein schlafender Hund liegt, für Ruhe und Ausgeglichenheit, usw., darüber ist viel geschrieben worden.

Viele Ausstellungen haben den Stuhl als Design-Objekt thematisiert. Das ergibt sich logischerweise: Viele Künstler sind Designer, viele Designer sind Künstler, die Grenzen verschmelzen. Gute Design-Stücke sind nicht als Sessel zu "verwenden", auf manchen Künstler-Stühlen sitzt man sehr wohl gut. Was also Kunst und was Design ist, ist schwer zu definieren.

KünstlerInnen der Ausstellung: Jimmie Durham, Tone Fink, Gelitin, Franz Graf, Michael Kienzer, Martin Kippenberger, Peter Kogler, Cornelius Kolig, Hans Kupelwieser, Maria Lassnig, Rudolf Leitner-Gründberg, Werner Reiterer, Daniel Spoerri, Franz West, Erwin Wurm u.v.a.


Sessel, Stuhl, Hocker in der Kunst
16. Juli bis 13. September 2014
Vernissage: Di 15. Juli 14, 19 Uhr