Die Ausstellung von Kunst-Vorarlberg in der Feldkircher Villa Claudia, dem Forum für aktuelle Kunst, gibt einen Einblick in das Schaffen der beiden Künstler Reinhard Hegenbart (cARToons & Co) und Norbert Müller (Malerei und Grafik).
Die Ausstellung zeigt, dass es völlig verschiedene Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem Thema „Mensch und Natur“ gibt. Während Norbert Leo Müller sich mit der Schönheit einer weitgehend unberührten Natur befasst, beschäftigt sich Reinhard Hegenbart auf kritische Weise mit den negativen Eingriffen des Menschen in natürliche Prozesse. Gemeinsam sind Reinhard Hegenbart und Norbert Leo Müller während ihrer jahrzehntelangen Freundschaft viele Wege gegangen, sei es bei abenteuerlichen Wanderungen oder bei gemeinsamen Comicprojekten, wie z.B. einer Geschichte, die 1888 in Deutsch Ostafrika spielt (Norbert Leo Müller Text, Reinhard Hegenbart Zeichnung). Mit der gegenwärtigen Ausstellung, die sowohl Ergebnisse der vergangenen Zusammenarbeit als auch aktuelle persönliche Arbeiten jedes einzelnen zeigt, sind die beiden „On the road again“. Ein besonderes Gustostück: Der Comicband „Der Kongopfau“, 1988 realisiert, wurde vor kurzem gedruckt und kann im Rahmen der Ausstellung in der Villa Claudia erworben werden.
Reinhard Hegenbart, geboren 1956 in Feldkirch, Autodidakt, hat sich bereits in der Frühphase seines kreativen Entwicklungsprozesses mit Comics beschäftigt und begeisterte sich nach Jahren des Zeichnens zunehmend auch für die Malerei. In surrealen, abstrahierten und abstrakten Darstellungen tritt die Bedeutung der Form phasenweise in den Hintergrund, um dem Medium Farbe mehr Raum zu geben. Die informative Funktion der Form wird ersetzt durch typografische Bildeinheiten, was seinen Arbeiten einen speziellen Aussagecharakter verleiht.
Norbert Leo Müller, geboren 1956 in Hohenems und aufgewachsen in Feldkirch, versucht durch konsequente farbliche und formale Reduktion Kompositionen, die in Pflanzengruppen oder Gebirgsformationen bereits nahezu perfekt vorhanden sind, dergestalt sichtbar und erlebbar zu machen, dass der Betrachter berührt wird. Vom Holzschnitt her kommend, mit seinen klaren Flächen und linearen Abgrenzungen, setzen sich auch seine Aquarelle und Ölbilder aus Teilen zusammen, die durch feine weiße Adern von einander getrennt sind und sich schließlich zum Gesamtbild verbinden. In seinen Zeichnungen, die er akribisch in Kreuzschraffur ausführt, lässt Müller im Helldunkel Licht und Schatten tanzen.
On the road again:
Reinhard Hegenbart, cARToons & Co
Norbert Leo Müller, Malerei & Grafik
12. Mai bis 11. Juni 2023
Eröffnung: Donnerstag, 11. Mai, 19 Uhr
Einführung: Willibald Feinig, Musik: Kurt Nachbaur
Fr 16-18, Sa 15-18, So 10-12 u. 15-18
