Rauchwolken und Luftschlösser

Vulkanausbruch, Großbrände und Atomkatastrophen sind die Produzenten großer auch medial dahin treibender Wolkengebilde aus Rauchpartikeln. Diese geradezu physischen Gebilde werden gelesen als Zeichen einer sich ankündigenden Klimakatastrophe, als Konsequenzen schwerwiegender Unfälle sowie auch als bewusste menschliche Stiftungen. So changieren die kleinen wie großen Rauchwolken zwischen Naturschauspiel oder -katastrophe und Zivilisationsindex mit menschlichem Ursprung und Auslöser. Auf alle Fälle bleiben sie immer wieder trotz aller Fortschritte der Wetter- und Klima-Prognostik in ihrer Entwicklung und Bewegung unvorhersehbar.

Luftschlösser können hingegen als Produkte des Wunsches und der Einbildungskraft gelten. Gerne als Hirngespinste betitelt, treten sie als Gebilde eines Träumenden oder "Luftspringers" auf. Sie markieren eine Grenze zwischen Wachen und Schlafen, zwischen Virtuellem und Greifbarem. Sie sind Effekte des Imaginären. Sie sind gleichsam schwebende Bauten mit luftigen Mauern, die sich jeglicher Bodenhaftung verweigern und gerne in Wolken gebettet erscheinen. Beide Ballungsformen werden hier in der Ausstellung zum Anlass für markante Positionen eines Prozesses, in dem sich Überkreuzungen und Überlagerungen des "Aktualen" und des "Imaginären" herausbilden.

KünstlerInnen: Ralf Baecker, Kerstin Ergenzinger, Hannes Hoelzl, Agnes Meyer-Brandis, Mikael Mikael, Studio NAND, Lucas Odahara, Hannes Waldschütz

Rauchwolken und Luftschlösser
26. Januar bis 10. Februar 2013