Politik in der zeitgenössischen Fotografie und Medienkunst

Politisches Handeln ist niemals frei von Emotionen. Jede Revolution braucht große Gefühle. Alle Ismen – vom Fundamentalismus über den Nationalismus bis zum Rassismus und Sexismus – instrumentalisieren Emotionen ebenso wie das rationale Denken. Dennoch ist der politisch-öffentliche Raum – im Gegensatz zum privaten – im kollektiven Bewusstsein nach wie vor als Ort der Ratio verankert.

Ein hartnäckiges Denkmuster, das mit den klassischen Instrumenten der Vernunft – beispielsweise durch Sprache oder wissenschaftlichen Diskurs – nur oberflächlich aufzubrechen ist. Wie aber sonst?

Die Ausstellung, die vorwiegend aus Neuzugängen der letzten fünf Jahre zur Fotosammlung zusammengestellt wird, beschäftigt sich mit die Tatsache, dass Bilder zur Initialzündung werden können, die das kritische Gespräch über die Konflikte unserer Gegenwart, aber auch die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte befeuern. Am Ausgangspunkt der in mehrere Themenbereiche gegliederten Ausstellung beschäftigen sich Tatiana Lecomte, Arno Gisinger, Klaus Fritsch und Markus Oberndorfer mit der Wahrnehmung und Rezeption von Geschichte und dokumentieren diese in ihren Arbeiten.

Im Themenbereich Closed Cities werden wir mit politisch motivierten architektonischen Spuren in der Landschaft konfrontiert. Oliver Ressler und Heidrun Holzfeind zeigen in ihren Arbeiten politischen Ungehorsam und zivilen Widerstand auf und Lukas Birk führt uns in seiner Installation Kafkanistan die Absurdität von Katastrophentourismus in Krisengebieten wie Afghanistan und Pakistan vor Augen.

under pressure
Politik in der zeitgenössischen Fotografie und Medienkunst
Werke aus der Sammlung
1. November 2013 bis 30. März 2014