Plot in Plastilin

Erstmals befasst sich eine Ausstellung mit der Wandelbarkeit und der ästhetischen Ausdruckskraft von Plastilin. Knete ist nicht nur für das Spiel in Kinderhänden gemacht, sondern kommt in ganz unterschiedlichen kreativen Feldern zum Einsatz: Mit über 30 internationalen Werken aus Animation, zeitgenössischer Kunst und Design stehen die Vielfältigkeit und die Geschichte dieses faszinierenden Materials im Fokus.

So ist es auch eine Hommage an ein Material mit einer bunten Tradition, wird doch heute Plastilin gerade im Animationsfilm laufend von anderen Materialien und von Digitalisierungsverfahren abgelöst. Und trotzdem: Die Attraktivität von Plastilin bleibt unübertroffen und die farbige Knete wird sich ihre Anhänger spielend erhalten können.

Die Ausstellung stellt aktuelle und frühe Anwendungen seit den 1950er-Jahren bis heute nebeneinander, gewährt Einblick in eine Vielzahl von Animationsfilmklassikern, in internationale Erfolgsfilme für Kinder und Erwachsene sowie in Musikvideos und Experimentalfilme. Daneben präsentiert sie künstlerische Positionen, Objekte und Installationen wie auch Modelle aus dem Produktedesign. Abgerundet wird die Schau mit der Inszenierung eines Making-ofs.

Wie kein anderes Material steht Plastilin für Metamorphose. Die mühelos formbare und weiche Knete kann spielend und rasch verändert werden und eröffnet gerade auch für den Animationsfilm seit jeher ein kreatives Paradies sonder-gleichen. Auch in der zeitgenössischen Kunst findet sich der vielfältig wandelbare und inspirierende Stoff, sei es in Installationen, Fotografien oder animierten Videoarbeiten; und im Produktedesign, aber auch als Vorlage für grafische Gestaltungen erfährt das modellierbare Plastilin dank seiner technischen Vorteile ebenso Verwendung.

Die Ausstellung "Plot in Plastilin" widmet sich dem grossartigen Variantenreichtum von Plastilin in Animation, zeitgenössischer Kunst und Design. Dazu gehören Animationsfilmklassiker von Jan Švankmajer oder Bruce Bickford, welche schon früh die fantasievolle Ausdruckskraft von Knete würdigten; die Ausstellung präsentiert jedoch auch bekannte Produktionen wie "Wallace & Gromit" und "Shaun the Sheep", Kinderserien wie "Pingu", eine Schweizer Erfindung, sowie alte und neue Experimental-, Kurz- und Werbefilme, Musikvideos und künstlerische Arbeiten, die eine stete Auseinandersetzung mit dem ganz eigenen ästhetischen Ausdruck des Materials demonstrieren.

Gleichzeitig bietet diese Eigenproduktion des Gewerbemuseums einen Einblick in die Geschichte dieser Knetmasse und erlaubt ebenso einen Blick hinter die Kulissen mit einem inszenierten Making-of eines Animationsfilms, das in Zusammenarbeit mit dem BA Animation der Hochschule Luzern – Design & Kunst erarbeitet wurde. Im vielfältigen Rahmenprogramm stehen farbenfrohe Handarbeit und Trickfilme im Zentrum.

"Plot in Plastilin" fügt sich bestens ein in eine breit gefächerte Themenpalette, welche die Eigenschaften von Materialien und deren Qualitäten in der Gestaltung und im ästhetischen Ausdruck untersucht, denen sich das Gewerbemuseum Winterthur in regelmässigen Abständen widmet. Die verspielte und farbenfrohe Inszenierung des Themas mit künstlerischen Positionen, Projektionen mit Animationsfilmen in Voll- oder Teillängen, Musikvideos und Experimental-filmen, Serien mit Fotografien, Bildern oder Werbung breitet das Thema in einer fächerartigen Erzählung aus und lädt zum Verweilen ein. Die Ausstellung richtet sich an Kunst- und Designinteressierte, Cinephile und Material-Aficionados ebenso wie an Schulen und Familien.


Plot in Plastilin
6. März bis 18. September 2016