In Peter Wehingers Arbeit haben scheinbar alle Bemühungen, den Klimawandel noch abzuwenden, versagt, sodass die Suche nach noch bewohnbaren Gebieten bereits begonnen hat. Auf den Zeichnungen sind Menschen zu sehen, welche mit Gepäck abenteuerlich, aber auch beschwerlich auf Reisen sind oder gegen Naturgewalten ankämpfen.
Die Zeichnungen changieren dabei zwischen Katastrophe und Abenteuer, zwischen amüsant und dramatisch. Beinahe entsteht der Eindruck, sich auf den großen Zusammenbruch freuen zu können. Raus aus dem Alltag, rein ins Abenteuer. Alles Überflüssige wird zurückgelassen, nur das Notwendigste mitgenommen, als könnte man nochmals von vorne beginnen. Demgegenüber stehen allerdings die handelnden Personen auf den Bildern:
Die Menschen auf den Zeichnungen sind allesamt alt, nackt, sie wirken müde und verletzlich. Das Gefühl, dass keiner das Ende der Reise erleben wird, drängt sich auf. Dabei verschwimmt die Frage, ob es sich hier um eine dystopische Zukunftsvision des Klimawandels handelt oder diese viel mehr metaphorisch zu sehen ist - als sprichwörtlich letzte Reise vom lebenden Zustand in den Tod? Ein Aufbruch wider Willen, so oder so.
Peter Wehinger (geboren 1971) lebt und arbeitet derzeit in Vorarlberg und Wien.
Peter Wehinger
Aufbruch wider Willen
30. November bis 30. Dezember 2023
Ausstellungseröffnung: Do 30. Nov. 2023, 19:30 Uhr
Es spricht: Katharina Wehinger
