Der Klappentext: Ein Sonntagabend im Mai. Im Hafen von Norderney trifft die letzte Fähre ein. Plötzlich bricht der Funkkontakt ab. Keine Verbindung mehr zur Außenwelt. Auf der Mole: leere Taxen, herrenlose Koffer, ein fluchtartig verlassener Bus. Die Insel ist menschenleer. Oberkommissar Gent Visser schart die mutigsten Fahrgäste um sich und macht sich auf den Weg in die Stadt. Auch hier: verlassene Lokale, im Wind klappernde Fensterläden. Dann findet ein Suchtrupp den Kölner Bauinvestor Peter Servatius. Er wurde ermordet, und der Täter muss einer der Fahrgäste sein…
Meine Gedanken zu dem Buch: Es war nicht der erste Reuter, den ich las. Im März war es Manfred Reuters Insel-Krimi Norderney-Bunker, über den ich berichtete. Kennste einen, kennste alle? Von wegen! Da hat mich der Herr Reuter mit seinem neuen Werk, der Norderney-Flucht, aber ganz schön in die Irre geführt. Und ich vermute, genau das war seine Absicht.
Ich freute mich, dem sympathisch-normalen Insel Kommissar Gent Visser wieder zu begegnen. Er ist nach wie vor ein Pfundskerl, hat nicht abgenommen und raucht noch immer, besser gesagt, wieder. Besonders nett finde ich, dass Reuter in seinem neuen Insel-Krimi sogar real existierende Personen mit ins Boot (auf die Fähre) genommen hat. Was mir beim Norderney-Bunker besonders gefiel, mißfiel mir hingegen etwas bei dem aktuellen Krimi: Reuters gehörige Portion Witz. Inmitten des in der Tat bedrückenden, apokalyptischen Szenarios stand mir nicht wirklich der Sinn nach Humor. Ist der Herr Reuter ja auch selber Schuld, wenn er so spannend schreibt und beschreibt, dass einem beim Lesen richtig mulmig zumute wird.
Wissen Sie was ein Inselverstärker ist? Mit meiner Vermutung, es handele sich um ein Gerät zur Verstärkung akustischer Signale, lag ich auf jeden Fall ziemlich daneben. Nein, es handelt sich auch nicht um einen Insel-Krimi-Autoren! Und nun tue ich es Manfred Reuter gleich, ich verrate auch nicht alles!
Was ich mir wünsche? Dass in der nächsten Woche ein weiterer Insel-Krimi von Manfred Reuter erscheint, der mir all die Fragen beantwortet, die ich noch habe! Und wissen Sie was? Auch hier vermute ich, genau das war seine Absicht! Dieser Krimi schreit quasi nach einer Fortsetzung, beziehungsweise werden dies ganz gewiß seine Leser tun!
Manfred Reuter - Norderney-Flucht
Insel Krimi
Emons-Verlag (Köln) 240 Seiten
ISBN 978-3-95451-183-9
Euro 9,90 (D) , 10,20 (AT)
