Neueröffnung des Mainflügels im Städel-Altbau

Mit der Neueröffnung des Mainflügels und der Präsentation der Alten Meister (1300-1800) ab 15. Dezember 2012 finden die Sanierungsarbeiten im Städel-Altbau ihren Abschluss. Die von Jochen Sander konzipierte Hängung profitiert wesentlich von der Wiederherstellung der Hauptachse des Mainflügels, die die ursprüngliche Raumordnung wieder erkennbar macht.

Während die östliche Gebäudeseite mit Meisterwerken von Dürer, Grünewald, Holbein, Vermeer, Rembrandt, Brueghel oder Rubens der deutschen, holländischen und flämischen Malerei vorbehalten ist, beherbergen die westlichen Galerieräume Werke der romanischen Schulen, glanzvoll vertreten durch Mantegna, Botticelli, Tiepolo, Poussin oder Chardin. Die die beiden Flügel miteinander verbindende Rotunde hat die kleine, aber qualitativ überragende Gruppe der frühen niederländischen Gemälde aufgenommen. Neben altbekannten und weltberühmten Meisterwerken kann die Neueinrichtung der Sammlung auch eine Reihe spektakulärer Neuzugänge aufweisen.

Die Zeitspanne zwischen 1300 und 1800 lenkt den Blick auf tiefgreifende Veränderungen in Europa, deren Konsequenzen auch in der Kunst erkennbar werden. Auf goldgrundige Tafelbilder des späten Mittelalters folgen niederländische und italienische Werke des 15. Jahrhunderts. Mit oder ohne religiösen Bezug zeugen sie vom Aufbruch der Malerei als selbständige und selbstbewusste Kunstgattung. Deutsche Maler der Renaissance und Reformationszeit wie Albrecht Dürer oder Hans Holbein d. J. sind mit hochkarätigen Werken vertreten.

Vom Ende des 16. bis zum 18. Jahrhundert reizten die Künstler von Manierismus, Barock und Rokoko die Möglichkeiten ihrer Kunst aus: Den einen ging es um Theatralik, Licht und Farbe, den anderen um das Erreichen eines klassischen Ideals der Ausgewogenheit.