Musik im römischen Köln

Zu jeder Tageszeit hat Musik das Leben der Römer begleitet: Beim gastlichen Gelage zupften Musikanten die "volltönende" Cithara, bliesen Oboisten die "schönrufenden" Auloi, tanzten leichtgeschürzte Mädchen zum Klang von Leier und Rahmentrommel. Beim Opfer ertönten Blasinstrumente, bei Paraden und militärischen Aufzügen erklangen Tuba und Cornu (Blechblasinstrumente).

Im Theater sangen und spielten Berufsmusiker in Tragödien und Komödien, in der Arena hörte man Horn und Wasserorgel, auch Hochzeits- und Leichenzug waren nicht ohne Musik zu denken.

Nicht nur die Erfindung mancher Instrumente, sondern auch besondere Spielfertigkeit schrieb man Göttern und Helden zu: Hermes bildete aus einem Schildkrötenpanzer den Schallkörper der Leier, Pan fügte Schilfrohre zur Syrinx zusammen, Apollo wetteiferte mit Marsyas um die Meisterschaft in der Tonkunst, um nur einige prominente Beispiele zu nennen.

Die Bedeutung der Musik für die Erziehung des Menschen hatte bereits der griechische Philosoph Aristoteles hervorgehoben. In der römischen Kaiserzeit gehörte das Spielen eines Instrumentes dann zur umfassenden Bildung des Redners – so kränkte Kaiser Nero nichts so tief, als dass er ein schlechter Leierspieler genannt wurde.

Die Instrumente aus römischer Zeit, die aus Holz, Knochen und Tierhaut oder auch Metall gefertigt wurden, sind selten erhalten, doch Statuen und Reliefbilder, Mosaike und Wandmalereien überliefern Aussehen und Verwendung der Musikinstrumente. Auch wenn der Klang der römischen Musik nur noch in Ansätzen rekonstruierbar ist, gilt das Wort des Aristoteles (Politik VIII): "In der Musik sind von Natur aus Freude, Vergnügen, Annehmlichkeit beschlossen."

Eine Sonderausstellung des Römisch-Germanischen Museums (RGM) versammelt vom 19. Juli bis 3. November 2013 Exponate mit Musikbezug unter dem Leitthema "Musik im römischen Köln" und erstreckt sich über das gesamte Museum. Sie zeigt die römischen Blas-, Zupf- und Percussioninstrumente anhand von Originalen, Nachbauten und bildlichen Darstellungen auf antiken Kunstwerken.

Lyra, Tibiae, Cymbala
Musik im römischen Köln
19. Juli bis 3. November 2013