Michael Wolf – Life in Cities

Das Haus der Photographie in den Deichtorhallen zeigt vom 17. November 2018 bis 3. März 2019 eine umfassende Ausstellung des deutschen Fotografen Michael Wolf (*1954). Die elf Werkserien und eine riesige Wandinstallation umfassende Ausstellung "Michael Wolf – Life in Cities" zeigt Werke von Wolfs Anfängen als Dokumentarfotograf bis hin zu den jüngsten Arbeiten. Michael Wolfs Arbeiten reflektieren die Lebensbedingungen in Metropolen wie Hongkong, Tokio, Chicago und Paris und greifen Themen wie Überbevölkerung, Massenkonsum, Privatsphäre und Voyeurismus auf.

Nach einem Studium bei Otto Steinert begann Wolf seine berufliche Karriere als Fotojournalist und arbeitete für renommierte Magazine wie GEO. Im Jahr 1994 zog er nach Hongkong, wo er acht Jahre als Vertragsfotograf für das Stern-Magazin arbeitete. 2003 wechselte Michael Wolf das Metier und wurde ein autonomer visueller Künstler. Dennoch bleibt seine Arbeit in der Tradition sozial engagierter Dokumentarfotografie verwurzelt. Sein Kernthema ist das Leben der Menschen in den großen, sich ständig verändernden Metropolen der heutigen Welt. Der zweimalige World Press Photo Award-Gewinner stellte u.a. auf der Venedig Biennale für Architektur aus und ist in der Sammlung des Metropolitan Museum of Art in New York vertreten.

Das Herzstück der Ausstellung ist Wolfs beeindruckende Wandinstallation "The Real Toy Story" (2000–2018), die in den Deichtorhallen mit 23 × 4,5 Meter ihre bisher umfangreichste Größe erlangt. Über 20.000 Billigspielzeuge "Made in China" bilden den Rahmen für Porträtfotos von Arbeiterinnen und Arbeitern in chinesischen Spielzeugfabriken. Die schüchternen und manchmal resignierten Gesichter der einzelnen Personen stehen in scharfem Gegensatz zur überwältigenden Anzahl heiter-bunter Spielzeuge aus der industriellen Massenproduktion.

Michael Wolfs Studium der visuellen Eigenheiten des modernen Stadtlebens begann in Hongkong. Die Stadt ist seit 1994 sein Zuhause und wurde der Hauptgegenstand seiner Forschung und das Thema vieler seiner Serien. In der Serie "100 × 100" (2006) porträtiert er hundert Bewohner eines Wohnkomplexes in der chinesischen Metropole, die auf knapp neun Quadratmetern leben. Wolfs Hochhaus-Ansichten in "Architecture of Density" (2003–2014), die weder Himmel noch Erde zeigen, ähneln endlosen Abstraktionen und unterstreichen die Schönheit der monotonen, brutalen Architektur in Hongkong. Michael Wolfs Serie "Tokyo Compression" mit Passagieren, die gegen die Fenster der überfüllten U-Bahn in Tokyo gepresst sind, zeigt ebenso eindrücklich die räumliche Enge in einer Mega-Stadt.

Michael Wolf wurde 1954 in München geboren. Er wuchs in den USA und Kanada auf, kehrte aber für seine Ausbildung nach Deutschland zurück. Dort wurde er zwischen 1972 und 1976 von Otto Steinert, dem legendären Professor an der Folkwang-Schule in Essen, unterrichtet. Wolf begann seine berufliche Karriere als Fotojournalist und arbeitete für renommierte Magazine wie GEO. Michael Wolf zog 1994 nach Hong Kong, wo er acht Jahre als Vertragsfotograf für das Stern-Magazin arbeitete. 2003 wechselte er das Metier und wurde ein autonomer visueller Künstler. Dennoch bleibt seine Arbeit in der Tradition sozial engagierter Dokumentarfotografie verwurzelt. Sein Kernthema ist das Leben der Menschen in den großen, sich ständig verändernden Metropolen der heutigen Welt.

Wolfs Arbeit wurden unter anderem auf der Venedig Biennale für Architektur, in der Aperture Gallery, New York; im Museumszentrum Vapriikki, Tampere, Finnland, auf der Bi-City Biennale of Urbanism/Architecture in Hong Kong and Shenzhen sowie im Museum of Contemporary Photography, Chicago ausgestellt. Seine Arbeiten sind in vielen Sammlungen vertreten, darunter in der des Metropolitan Museum of Art in New York, des Brooklyn Museum, des San José Museum of Art, Kalifornien; des Museums der zeitgenössischen Fotografie, Chicago; des Museums Folkwang, Essen und des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt. Zweimal hat er den World Press Photo Award (2005 und 2010) gewonnen, zudem erhielt er eine lobende Erwähnung (2011). 2010 wurde Wolf für den Prix Pictet nominiert.


Begleitet wird die Ausstellung von dem englischsprachigen Buch "Michael Wolf Works" mit Texten von Marc Feustel, Jan-Philipp Sendker und Wim van Sindern. Peperoni Books. Ca. 300 Seiten, ca. 400 Abbildungen, 24,5 x 30 cm, gebunden. Preis 50 Euro

Michael Wolf – Life in Cities
17. November 2018 bis 3. März 2019
Eröffnung: Fr 16. November 2018, 19 Uhr