Michael Kasper designierter neuer Direktor des Vorarlberg Museums

13. September 2023
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Der noch als Direktor der Montafoner Museen und Leiter des Montafon Archivs amtierende promovierte Historiker Michael Kasper übernimmt ab 1. Februar 2024 die Führung des Vorarlberg Museums (VM) in Bregenz. Er folgt Andreas Rudigier nach, der ab 1. Dezember Geschäftsführer der Tiroler Landesmuseen wird.

Kasper wurde in einem mehrstufigen Auswahlverfahren als bestqualifizierter unter sieben Bewerber:innen von einer Fachkommission ausgewählt. Gemäss Mitteilung habe er die Kommission durch seine wissenschaftlichen Arbeiten, seine museologischen Qualitäten, seine vielen Netzwerke und den daraus entstandenen Kooperationen überzeugen können.

Der designierte neue VM-Chef wolle frischen Wind in die Museumslandschaft bringen, heißt es. Es sei ihm ein großes Anliegen, die Ergebnisse der Nicht-Besucherforschung aktiv in die Arbeit des Vorarlberg Museums einfließen zu lassen. Das gemeinsame Projekt des Museums mit der FH Dornbirn soll Früchte tragen. "Ich wünsche mir ein Museum, das alle Bevölkerungsschichten anspricht und auf mehr Beteiligung setzt. Das aktive Zugehen auf vielfältige gesellschaftliche Gruppen, vor allem auf die, die wir bisher nicht erreichen, ist mir immens wichtig", lässt sich Kasper in der Aussendung des Museums zitieren. Der gegenseitige Austausch soll demnach in Zukunft vermehrt in den Ausstellungen und im Vermittlungsprogramm sichtbar werden. Neben der Beteiligung will der 42-Jährige auch die Digitalisierung des Museums vorantreiben.

Michael Kasper ist seit 2011 beim Stand Montafon kulturwissenschaftlicher Bereichsleiter und für die Montafoner Museen, das Montafon Archiv sowie für wissenschaftliche Projekte verantwortlich. Der Historiker, Geograf und Religionswissenschaftler habe im Zuge seiner Berufslaufbahn mit Projekten wie "Erinnerungsorte an die NS-Zeit", eine Kooperation zwischen Kultur- und Bildungseinrichtungen, oder mit dem überregionalen Projekt "Täler in Flammen", einer Wanderausstellung zu Krieg, Politik und Religion im Gebiet des Rätikon und der Silvretta im Jahr 1622, überzeugt.

Kasper publizierte den Infos zufolge vor allem zur Geschichte Vorarlbergs mit den Schwerpunkten ländlicher Raum und NS-Vergangenheit ("Das Montafon unterm Hakenkreuz", Universitätsverlag Wagner, 2023) und zeichnet unter anderem für die Organisation der "Vorarlberger Zeitgeschichtstage" und der Tagung "Montafoner Gipfeltreffen" verantwortlich. Von 2010 bis 2017 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie an der Universität Innsbruck.

Michael Kasper im Kurzprofil:
- Geb. 1980
- Aufgewachsen in Gortipohl/Montafon
- Verheiratet, drei Kinder
- Doktorat Geschichte, Dissertation: "Ländliche Eliten im Wandel? Bäuerliche Oberschichten in Westtirol und Vorarlberg 1780 bis 1830"
- Lehramtsstudien Geschichte, Sozialkunde, Politische Bildung, Geographie und Wirtschaftskunde, Katholische Religion an der Universität Innsbruck, Diplomarbeit: "Das älteste Steuerbuch des Montafons aus dem Jahr 1645. Eine Untersuchung zur Sozialgeschichte des Montafons in der frühen Neuzeit"
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Innsbruck von 2010 bis 2017
- Leiter der Montafon Museen und des Montafon Archivs