Marco Schuler bei Häusler Contemporary Zürich

Mit "New Position I" beginnt die Galerie Häusler Contemporary Zürich eine Reihe von Erstpräsentationen junger Künstler in der Schweiz. Die erste Ausstellung "Zauberberg. Skulpturen und Videos", die vom 20. November 2009 bis 30. Januar 2010 zu sehen ist, ist dem deutschen Künstler Marco Schuler (geboren 1972) gewidmet.

Wie ein roter Faden durchzieht das Medium Video das vielfältige Schaffen des Künstlers. Schuler beschäftigt sich dabei mit der physischen Selbsterfahrung und der Auslotung seiner eigenen körperlichen Grenzen. Die ohne Publikum hergestellten Aufnahmen erinnern durch den fest fixierten Standpunkt der Kamera an ein wissenschaftliches Experiment. Schuler arbeitet mit hoher Intensität und expressiven, an Rituale erinnernden Gesten. In diesem Sinne haben seine Videos etwas "Vor-bildliches" und wohl auch deswegen bezeichnet der Künstler diese als Grundlagenstudien bzw. als plastisches Alphabet für seine dreidimensionalen Gebilde.

In seinen Skulpturen wird jedoch der Körper des Künstlers oftmals substituiert, indem figurale Elemente eine Symbolfunktion einnehmen. Die viel kleineren oder oftmals um ein Vielfaches grösseren Arbeiten treten dem Betrachter als eigenständige Artefakte gegenüber.

Bei Schulers Skulpturen steht oft ein Kraftakt, die Überwindung der Grenzen, die Material und physische Möglichkeiten setzen, im Vordergrund. Die in der Ausstellung gezeigten Reifenskulpturen bestehen aus zwei Rollerreifen, die zweckentfremdet und unter enormer körperlicher Anstrengung zerschnitten, übereinander gestülpt und mit Metallschrauben fixiert, zu Skulpturen umfunktioniert wurden. Im Kampf gegen das Material entstanden so eigenständige, abstrakte Werke.

Marco Schuler - Zauberberg. Skulpturen und Videos
20. November 2009 bis 30. Januar 2010