Manfred Willmann in der Wiener Albertina

Die Albertina widmet dem österreichischen Fotografen Manfred Willmann (*1952) eine umfassende monografische Ausstellung. Willmann hält in seinen über mehrere Jahre hinweg aufgenommenen Serien alltägliche Szenen aus seinem unmittelbaren Lebensumfeld in Graz und der ländlichen Südsteiermark fest. Die Ausstellung umfasst sechs umfangreiche Werkgruppen, in denen sich Willmanns sehr direkte, subjektive Sichtweise manifestiert.

Die Fotografien lassen sich sowohl als autobiografische Introspektion als auch als Studie über soziale Strukturen im ländlichen Raum lesen. Willmann verwendet radikale visuelle Strategien, die seine bislang als nicht darstellungswürdig geltenden Motive verfremden. Dies erreicht er durch den konsequenten Einsatz des Blitzlichtes, enge Bildausschnitte und den Fokus auf Details. Er bricht mit einer idyllischen Darstellung des Landlebens in Österreich und entzieht sich gleichzeitig ideologischen Vereinnahmungen. Revolutionär ist Willmanns Verwendung der Farbfotografie, die er als einer der ersten österreichischen Fotografen als künstlerisches Ausdrucksmittel einsetzt.

Die Albertina zeigt neben den einflussreichen Serien "Schwarz und Gold" und "Das Land" auch neuere Arbeiten und spannt einen Bogen über Manfred Willmanns Werk vom Ende der 1970er-Jahre bis heute. Zentrale Aspekte seines Schaffens werden beleuchtet und Willmanns Entwicklung als "Blitzlichtfotograf" nachgespürt.


Manfred Willmann
8. Februar bis 26. Mai 2019