Mambo an die Freude

8. Januar 2014 Rosemarie Schmitt
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Ist es Jazz, Klassik oder etwa kubanische Musik? Von jedem etwas. Und genau das ist, was gefällt oder auch nicht. Eine gewagte Mischung, könnte man annehmen, doch sind seit dem ursprünglichen Wagnis inzwischen 11 Jahre vergangen. So lange mussten die Liebhaber und Fans (und das sind sehr sehr viele!) von "Classic meets Cuba" sich gedulden, und auf die Fortsetzung des Projektes warten.

Nachdem Klazz Brothers & Cuba Percussion 2013 zunächst gemeinsam im Studio waren, um "Classic meets Cuba II" (SONY Classical) aufzunehmen, sind sie nun unentwegt unterwegs um Menschen mit dieser furiosen Musik zu begeistern. Und begeistert sind die Zuhörer zweifellos! Was das Projekt dieses Quintetts derart spannend und so besonders macht, ist jener Eigensinn, den keiner der Musiker bereit ist aufzugeben. Da treffen fünf sehr individuelle musikalische Charaktere und Temperamente aufeinander. Jeder mit einer anderen Herangehensweise, Kultur, Arbeitsweise oder Tradition.

Ob das funktioniert? Und wie! Eben dieser Eigensinn unterscheidet "Classic meets Cuba" von anderen Crossover-Projekten. Wenn aus Beethovens Ode an die Freude "Mambophony" und aus Chatchaturjans Säbeltanz "Don Machete" geboren wird, wenn aus Vivaldis Frühling "Cuban spring" und "Aus der neuen Welt" Dvoraks Bolero entsteht, eröffnet sich eine ungeahnte neue Klangwelt. Klazz Brothers & Cuba Percussion sind souverän, und, es mag befremdlich scheinen in diesem Zusammenhang, sie sind äußerst stilsicher. Seit der ersten Classic-Cuba-Begegnung vor 11 Jahren seien sie an beiden Polen authentischer geworden und präsentierten wirklich das Beste aus zwei Welten, sagt das Ensemble selbst.

Einzig was ich beim Hören dieser CD beinahe schmerzlich vermisse, ist der Sommer. Für mich ist diese Musik die perfekte Ergänzung eines wundervollen, vorzugsweise arbeitsfreien und sommerkleidtauglichen, Sonnentages- oder Abends. "Classic meets Cuba II" ist andererseits genau die richtige Musik mir die Wartezeit zu versüßen, denn nach all den weihnachtsfestlichen Klängen verspüre ich einen unbändigen Hunger nach Sommer, Sonne, Blumen, Licht und Fröhlichkeit.

Herzlich,
Ihre Rosemarie Schmitt