Malerfürsten

Frederic Lord Leighton, Hans Makart, Jan Matejko, Mihály von Munkácsy, Franz von Lenbach, Friedrich August von Kaulbach und Franz von Stuck galten zu ihren Lebzeiten als Malerfürsten und zählten zu Europas High Society. Bereits in der Renaissance und im Barock etablierten Maler wie Raffael, Tizian, Rubens und van Dyck ihren gesellschaftlich anerkannten und höfisch privilegierten Sonderstatus. Als Malerfürsten zeigten sie sich in ihrem Verhalten und in ihren Selbstbildnissen.

Sie stiegen kometenhaft auf, waren erfolgreich, vermögend und gesellschaftlich angesehen. Fürstlich lebten sie in Residenzen, und die Menschen standen Schlange, um sich von ihnen porträtieren zu lassen und ihre sensationellen Bilder zu sehen. Diesen mit Huldigungen verbundenen Sonderstatus erreichten in jener Zeit nur wenige Maler.

Erstmalig rückt eine Ausstellung das internationale kunst- und kulturgeschichtliche Phänomen "Malerfürst" in den Fokus, das in den 1870er und 1880er Jahren eine Blütezeit erlebte und um 1914 sein Ende fand. Im Zentrum stehen die Selbstinszenierung und Stilisierung dieser modernen Malerfürsten. Erfolgreicher als andere Künstler nutzten sie ihre Netzwerke, neue Reproduktionsmedien, Ausstellungen, Feste und die Presse für den sozialen Aufstieg und die Vermarktung ihrer Werke.

Der besondere Charakter dieser Präsentation ergibt sich aus der Gegenüberstellung der sieben Persönlichkeiten und ihrer Arbeiten sowie den Einblicken in ihre Lebenswelten. In der Auseinandersetzung mit dem Künstlertyp des Malerfürsten – einer bislang ausgeblendeten Facette der Moderne – eröffnet die Ausstellung neue Forschungsperspektiven und Einsichten.


Malerfürsten
28. September 2018 bis 27. Januar 2019