Los Cuartos de la Vida

Das Kunstprojekt "Los Cuartos de la Vida" entstand im Sommer 2010 in Zusammenarbeit mit den Frauen des Selbsthilfeprojekts Yanapawi Pacha in El Alto, Bolivien. Über zwei Monate hinweg entwickelte die Künstlerin Claudia Mang gemeinsam mit den Frauen der Strick- und Stickgruppe des Selbsthilfeprojekts (neben der alltäglichen Arbeit) autobiografische Darstellungen von familiären Strukturen.

Außerdem beschäftigte sie sich mit plastischen und sticktechnischen Umsetzungen der Personifikation von Lebens- und Motivationskraft. Parallel dazu fertigte die Künstlerin Naturstudien von den arbeitenden Frauen an und nahm auch Fotos auf, welche die "Handarbeit" der Frauen sichtbar machen. In der Altengruppe erlernte Sie die traditionelle Spinntechnik und bat die Teilnehmerinnen darum, ihr Leben in eine Spindel hinein zu spinnen, woraus die "Lebensspindeln" entstanden. Zusätzlich zur gemeinsamen Arbeit beschäftigte sie sich mit der zeichnerischen und plastischen Darstellung von Pachamama, jene Figur die der ursprünglichen indigenen Kultur als allumfassende Gottheit übersteht. Der praktischen Verwirklichung der gesamten Arbeit ist eine einmonatige Konzeptentwicklungsphase vorangegangen, in der Claudia Mang aufgrund der speziellen sozialen und kulturellen Lebensumstände der Frauen die Idee für das Projekt "Los Cuartos de la Vida" entwarf. Im Oktober 2010 fand eine erste Präsentation der Arbeiten in Bolivien statt. In der Villa Claudia wird diese Ausstellung zum Teil reinszeniert. Das gesamte Kunstprojekt wurde vom Soziologen und Filmemacher Ulrich Schwendinger begleitet, dokumentiert und unterstützt.
Räume des Lebens – Los Cuartos de la Vida Ein bolivianisches Kunstprojekt von Claudia Mang 31. März bis 29. April 2012