Johannes Grützke. Die Retrospektive

Erstmals wird in einer Retrospektive das Werk des in Berlin lebenden Künstlers (geb. 1937) umfassend präsentiert. Bislang ist er vor allem als Maler bekannt, sein künstlerisches Werk geht jedoch weit über die Malerei hinaus. Neu zu entdecken im Kontext des Gesamtwerkes sind neben den Gemälden seine vielfältigen Druckgraphiken, Pastelle, Plastiken, Buchillustrationen, literarischen Arbeiten und beeindruckenden Theaterentwürfe.

Grützke arbeitete mit dem Regisseur und Theater-Intendanten Peter Zadek zusammen und ist selbst als Redner, Schauspieler und musizierender "Erlebnisgeiger" tätig.

In mehreren Stationen widmet sich die Ausstellung den unterschiedlichen Themengruppen in Grützkes Schaffen, so seinem Atelier, den Rollenbildern von Mann und Frau oder dem Porträt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Grützkes Historienbildern. Sein Panorama der Volksvertreter für die Frankfurter Paulskirche, das in der Ausstellung durch seine Linolschnitte dokumentiert wird, zählt sicherlich zu seinen bekanntesten Arbeiten. Die Präsentation erfolgt gattungsübergreifend und ermöglicht so einen vergleichenden Blick auf seine unterschiedlichen künstlerischen Arbeiten.

Johannes Grützke übergab 2009 seine schriftlichen Unterlagen dem Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum. Diese einmaligen Dokumente stellen eine Ergänzung zur künstlerischen Vielfältigkeit dar und erweitern die Retrospektive gewinnbringend. Zahlreiche kunsttheoretische Abhandlungen in Briefen, Balladen oder Reden, die so noch nie zu sehen waren, geben Aufschluss über Grützkes Denkweise und ästhetische Position. Diese biographische Dokumentation veranschaulicht einmal mehr die einzigartige Persönlichkeit des Künstlers sowohl im Privaten als auch in seiner Außenwirkung.

Johannes Grützke. Die Retrospektive
24. November 2011 bis 1. April 2012