Johanna Tinzl und Andreas Werner im Kunstforum Montafon

Unter dem Titel "Looming to the Horizon" zeigt das Kunstforum Montafon bis 11. Februar eine Gegenüberstellungen von Werken von Johanna Tinzl und Andreas Werner.

Johanna Tinzl zeigt eine filmische Arbeit und Skulpturen, die Zukunftsfragen und das Verschwinden der Gletscher untersuchen. Im Film tauchen Geister und Gespenster auf, die Volks- bzw. Folklorekultur als Feld der Aufarbeitung, der Gegenkultur und der Kritikalität im alpinen Raum verhandeln.

Die künstleriche Praxis von Johanna Tinzl umfasst ein breites Spektrum von Medien und basiert auf einer sensiblen und partizipativen Auseinandersetzung mit der Geschichte bestimmter Menschen, Communities und Orten. Ihr Interesse gilt der Performativität historischer Erzählungen und der Sichtbarmachung prekärer Momente des Politischen im Alltäglichen. In ihren sowohl fiktionalen wie auch dokumentarischen Zugängen und ihrer Bedachtnahme auf vielstimmiges Erzählen, hinterfragen und konterkarieren Tinzls Arbeiten monolithische Konstruktionen von Geschichte.

Andreas Werner präsentiert großformatige Bleistiftzeichnungen auf Papier. Ihnen gegenüber sind selbst gebaute Vitrinen aufgestellt. Sie entspinnen durch die Kombination unterschiedlicher Werke einen Dialog, der die großformatigen Einzelzeichnungen subtil erweitert und in vielschichtige Narrationen einbetten. 

Andreas Werner arbeitet primär mit dem Medium Zeichnung. Er versteht es, die Vielfalt an Ausdrucksmöglichkeiten, die dieses Medium bietet, einzusetzen und in neue Bedeutungsgefüge zu überführen. Seit 2017 arbeitet der Künstler an einer Serie großformatiger Zeichnungen mit enigmatischen Konfigurationen, die zwischen Architektur und Skulptur, Rakete und Roboter oszillieren und von der Stimmung dystopischer Fiktionen getragen sind. Die technoid wirkenden Monumente sind sowohl fremdartig als auch vertraut, könnten aus einer fernen Zukunft genauso stammen wie aus einer archaischen Vergangenheit. Seit kurzem erweitert Andreas Werner diese eigentümlichen Gebilde um eine dezente Farbigkeit, die den Stummfilmen der 1920er- und 1930er-Jahre entlehnt scheint. Eine Grundhaltung bleibt bei Werner immer die Gleiche: Warum war die Idee von Zukunft einmal so viel freundlicher? Und was ist eigentlich aus den ganzen Utopien geworden?

Looming at the horizon
Johanna Tinzl - Andreas Werner
3. Dezember 2023 bis 11. Februar 2024

Samstag, 30. Dezember 2023, 18 Uhr: Ausstellungsführung mit Kurator Roland Haas

Samstag, 13. Jänner, 17:30 Uhr: Kammerkonzert mit dem Duo Con Brio

Mittwoch, 17. Jänner 2024, 14:00 –16:30: Kunstkinderkunst-Workshop mit Helene und Franz Rüdisser

Öffnungszeiten: Mi - Fr und So 16 - 18 Uhr
(geschlossen am 24. und 31. Dezember 2023)