Hans-Christian Schink im MKM Küppersmühle

Hans-Christian Schink (*1961 Erfurt) ist einer der bedeutendsten deutschen Fotografen der Gegenwart. Seine Laufbahn begann er als Absolvent und Meisterschüler der renommierten Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, heute sind seine Werke weltweit in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, auch in der Sammlung Ströher im MKM.

Das Museum Küppersmühle zeigt vom 1. Juli bis 3. Oktober 2010 in Kooperation mit der Klassik Stiftung Weimar die bislang umfangreichste Ausstellung Hans-Christian Schinks und präsentiert rund 100 Fotografien aus 30 Jahren, vielfach im großen Format. Erstmals wird im MKM auch das Frühwerk des Künstlers ausführlich zu sehen sein.

Schink arbeitet konsequent in Serien. Seine Motive findet er zunächst im Osten Deutschlands, bald auch auf gezielten Reisen um den Globus, von Nordkorea bis in die Antarktis. Dabei verändert er die Wirklichkeit nicht, er interpretiert sie aus dem Blickwinkel des scheinbar neutralen Beobachters. In eindringlichen Bildern dokumentiert er die Manifestation menschlichen Ordnungswillens in der Landschaft und lotet dabei die Schnittstellen zwischen Zivilisation und Natur aus.

Internationale Aufmerksamkeit erlangte er in den 1990er Jahren mit der Serie "Verkehrsprojekte Deutsche Einheit", die die gewaltigen Eingriffe in die ostdeutsche Landschaft der Nachwendezeit dokumentiert. Preisgekrönt wurden zuletzt Schinks unwirklich anmutenden Solarisationen der Reihe "1h". Hier gelingt ihm das Paradox, ein für das Auge unsichtbares Phänomen im Bild zu bannen.

Es erscheint ein begleitender Katalog bei Hatje Cantz, der das Gesamtwerk Hans-Christian Schinks abbildet, mit Texten von Ulrike Bestgen, Matthias Flügge, T.O. Immisch, Sisse Malene Markvardine Kirkegaard, Antje Rávic Strubel, Kai Uwe Schierz, Phil Taylor, Thomas Weski und
einem Interview des Künstlers mit Kuratorin Simone Förster.

Hans-Christian Schink
Fotografien 1980 bis 2010
1. Juli bis 3. Oktober 2011