Häusler Contemporary präsentiert Sébastien de Ganay

Häusler Contemporary präsentiert die dritte Soloschau von Sébastien de Ganay in Zürich. Seine neuen Werke, für die er überraschend zu handwerklichen Techniken zurückkehrt, loten in bewährter Manier den Referenzreichtum von Kunstgeschichte und Alltag aus.

Seit Anfang der 1990er-Jahre praktiziert Sébastien de Ganay (geboren 1962) lustvoll den Grenzgang: Bewusst siedelt er seine Werke zwischen den künstlerischen Genres von Bild, Relief und Skulptur oder in der Nähe des Designs an, um Wahrnehmungsprozesse und Kategorisierungen zu hinterfragen. Er zeigt sich damit klar als Nachkomme der postmodernen Kunst und überrascht sein Publikum stets aufs Neue.

De Ganays neue Werkreihe von Keramiken, die in ihrer urtümlich anmutenden Materialität mit dem Charakter industrieller Produktion der ebenfalls ausgestellten "Folded Flat"-Serie kontrastieren. Tatsächlich kehrt de Ganay damit nach langen Jahren der maschinell produzierten Kunst zurück zu einem handwerklichen Verfahren und lotet darin ein weiteres Mal spielerisch, fast beiläufig Fragen der Geometrie konzeptuell neu aus: Wie natürlichen Ursprungs, aber auch beinahe witzig wirken die Objekte der Serie "Conversations", während die "Container" an vergrösserte, mechanische Kleinteile erinnern und mit ihren leichten Abweichungen von der reinen Form irritieren. Es sind elegant anmutende, in sich ruhende, enigmatische Objekte, die auch verschiedene Querbezüge zur Kunst-und Kulturgeschichte beinhalten.

Demgegenüber weckt de Ganay mit früheren und neusten "Folded Flats" den spielerischen Geist des Publikums: Die reliefähnlichen Wandobjekte aus Aluminiumplatten sind nach Art des Origami mehrfach gefaltet. Sie konservieren ein Bewegungsmoment und verweisen auf die "Shaped Canvasses" ebenso wie auf die Gesetze der Geometrie ‒ und unterwandern diese Erhabenheit gleichzeitig mit ihrer Referenz an alltägliche Papierfaltungen aus dem Büro oder dem Kinderzimmer.

Die Ausstellung zeigt, wie gekonnt Sébastien de Ganay philosophischen Ernst und Humor, sinnliche und minimalistische Formensprache, Exklusives und Alltägliches verbindet und so Werke von hohem ästhetischem Reiz und künstlerischer Innovation erschafft.

Sébastien de Ganay "Still"
21. Jänner bis 10. April 2021
Austellung virtuell