Graphische Sammlung der ETH Zürich zeigt Arbeiten von André Thomkins

André Thomkins (1930-1985) gehörte zu einer Generation Schweizer Künstler, die international anerkannt und beachtet wurde wie keine davor oder danach. Zu dieser Generation zählen ausserdem Jean Tinguely, Bernhard Luginbühl, Franz Eggenschwiler, Franz Gertsch, Dieter Roth und Rolf Iseli. Typisch für die meisten ihrer Vertreter war, dass sie sich in ganz verschiedenen Medien auszudrücken vermochten.

Thomkins war nicht nur Maler und Zeichner, sondern auch ein sehr begabter Objektkünstler, Musiker und ein herausragender Wortkünstler. Als er sich entschloss, seinen Lebensmittelpunkt wieder in seine schweizerische Heimat zu verlegen, konnte er bereits auf ein aussergewöhnlich reiches Werk zurückblicken. In den Zürcher Jahren von 1978 bis 1985 führte er vieles davon weiter oder nahm es wieder auf, beispielsweise die Lackskin-Technik, die er bereits in den späten 1950er-Jahren entwickelt hatte. Auch der Ölmalerei wandte er sich wieder zu.

Man könnte seine Zürcher Jahre als die Jahre der Reife bezeichnen, als jene Jahre, in denen er international Anerkennung fand. War er insbesondere für seine Zeichnungen im kleinen Format schon lange bekannt, zeichnete sich in den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren eine Tendenz zum grösseren Format ab. Es ist wohl kein Zufall, dass genau in dieser Zeit das monumentale Xylophon für Flüeli-Ranft entstand – oder dass André Thomkins sich entschloss, mit Rolf Winnewisser den Auftrag für zwei Wandbilder in der Nationalbank in Luzern anzunehmen. Mit dem Kupferdrucker Peter Kneubühler realisierte er in Zürich wunderbare Drucke in der Vernis mou-Technik.


André Thomkins - Die Zürcher Jahre
20. April bis 19. Juni 2016
Eröffnung: Di 19. April 16, 18 Uhr