Grabungen am Michaelerplatz in Wien

Am Michaelerplatz in Wien findet im Vorfeld der Umgestaltung des Platzes - bis November 2024 soll der historische Platz entsiegelt, begrünt und hitzetauglicher werden - eine Erneuerung der Wasser- und Stromleitungen statt. Die baulichen Maßnahmen werden von der Stadtarchäologie Wien begleitet, wodurch neue Erkenntnisse über die historische Entwicklung von der Römerzeit bis in die Neuzeit gewonnen werden. In römischer Zeit lag am Michaelerplatz eine wichtige Kreuzung an der Limesstraße, die im Verlauf Herrengasse-Reitschulgasse und Kohlmarkt bis heute Bestand hat.

Aktuell konnte aus der Römerzeit eine zumindest zweiphasige Häuserzeile mit Überresten einer Fußboden-/Wandheizung, einem sogenannten Hypokaustum, dokumentiert werden. Weiters wurden im Umfeld der Kirche St. Michael erstmals Gräber des umliegenden mittelalterlichen Friedhofs freigelegt. Errichtet wurde der Friedhof in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts, Anfang des 16. Jahrhunderts unter Maximilian I. wurde er wieder geschlossen. Erwartet werden im Zuge der Bauarbeiten noch weitere Funde. Die Untersuchungen sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein.