Für immer jung

Im Deutschen Historischen Museum befindet sich seit 2009 eine einzigartige Sammlung zur Fotogeschichte und Jugendkultur Deutschlands. Es handelt sich um den etwa 10.000 Bilder umfassenden Bestand des Deutschen Jugendfotopreises, der seit 1961 vom Bundesjugendministerium gestiftet wird. Veranstaltet vom Kinder- und Jugendfilmzentrum in Deutschland (KJF) prämiert der Wettbewerb die besten Arbeiten von Kindern, Jugendlichen und jungen Fotografen. Mehr als 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer können bis heute verzeichnet werden, unter ihnen inzwischen bekannte Fotografen, die ihre Karriere als Preisträger begannen.

Das 50-jährige Jubiläum des Deutschen Jugendfotopreises gibt den Anlass für eine Ausstellung mit einer Auswahl von über 500 Fotografien auf 1000 m², die durch Bilder aus den "Leistungsvergleichen der Kinder- und Jugendfotogruppen der DDR" ergänzt werden.

Die ausgewählten Fotografien junger Menschen zeigen visuelle Reaktionen auf soziale, kulturelle und ökologische Bedingungen der Gesellschaft seit den 1960er Jahren bis heute. Der Vergleich von Handlungs- und Erfahrungsräumen wie Familie, Heimat, Freundschaft, Partnerschaft sowie Zeitgeschehen und Politik, gesellschaftlichen Entwicklungen, sozialen Missständen, Natur und Umwelt bietet einen generationsübergreifenden Überblick, der die seismografische Bedeutung von jugendlicher Wahrnehmung verdeutlicht. Darüber hinaus ermöglichen die ausgestellten Wettbewerbsbeiträge, anders als museale Sammlungen künstlerischer Fotografien oder Bildarchive von Zeitungen und Agenturen, auch intime Einblicke. Die Aufnahmen bilden ein kollektives Erinnerungsalbum und zeigen deutsche Geschichte von ihrer unprätentiösen Seite.

Vor diesem Hintergrund erwartet den Besucher nicht nur ein visuelles Erlebnis. Die einzelnen Räume der Austellung bieten zudem verschiedene Bildwelten mit ungewöhnlichen Perspektiven, locken mit innovativen Lösungen, fordern radikale Veränderungen und überraschen mit Kontinuitäten.

Für immer jung
50 Jahre Deutscher Jugendfotopreis
12. November 2011 bis 5. Februar 2012