Fremde - Über den künstlerischen Zugang zum Anderen

Die Ausstellung im Lentos Kunstmuseum präsentiert Werke aus der Fotosammlung der Museen der Stadt Linz: von frühen Expeditionen in ferne Länder über "Magnum"-Fotoreportagen der 1950er-Jahre bis zu zeitgenössischen Auseinandersetzungen mit den Begriffen „Heimat“ und „Migration“ sowie der Identitäts- und Geschlechterkonstruktion.

Es heißt, wir leben im Spiegel des Anderen. Fremdes erscheint uns häufig bedrohlich. Wie können wir es schaffen, uns anderen Weltbildern zu öffnen, ohne dabei die eigene Identität preiszugeben? Die Ausgrenzung des Anderen – oder schlichtweg anderer Personen – lässt sich auch heute noch auf Geschlechterdifferenz, sexuelle Identität oder die äußeren Merkmale von Menschen verschiedener Abstammung zurückführen. Dabei wirken oft kulturelle Konstrukte nach, die diese „Anderen“ in starren Rollenbildern fixieren.

„Fremdheit erweist sich bei näherer Betrachtung selbst als ein Konstrukt – fremd ist uns nicht eine Person oder Sache an sich, sondern die (fehlende) Beziehung zu ihr. Die anfängliche Irritation, eine häufige Begleiterin des Fremden, verschwindet, wenn wir uns auf das Neue einzulassen beginnen.“ (Brigitte Reutner-Doneus, Kuratorin)

Die zum breit gefächerten Topos „Fremde“ ausgewählten Werke aus der Fotosammlung der Museen der Stadt Linz sowie aus Privatbesitz spannen raumgreifende Dialoge. Mit der Ausstellung wird versucht anhand der ausgewählten Werke Brücken in vergangene Zeiten und ferne Kulturen zu schlagen und geläufige Stereotypen der Abwertung und Ausgrenzung sozialer Gruppen bewusst zu machen. Dabei kommen Begriffe wie Othering, Orientalismus, Kolonialismus, Marginalisierung und Klassismus zur Anwendung.

Fremde
Über den künstlerischen Zugang zum Anderen
Bis 4. Februar 2024