Freibeuter der Utopie

Die weltumspannende ökonomische Krise hat eindringlich gezeigt, wie gefährlich es ist, wenn die Politik die gesellschaftliche Gestaltung in die Hände der Ökonomie legt. Doch was ist mit der Kunst? Welche Möglichkeiten der Einflussnahme hat sie? "Die Kunst erlöst uns von gar nichts." – Bruce Naumans großer Satz fokussiert in besonderer Weise die scheinbare Ohnmacht der Kunst gegenüber den vermeintlich stärkeren Kräften von Politik und Wirtschaft.

Und dennoch – es sind die Künste: die bildende Kunst, das Theater, die Literatur, der Film, der Tanz und die Musik, die die Vision einer veränderbaren Welt als lebendigen Traum wach halten. Im Spannungsfeld des Ästhetischen zeigen sich die Konflikte unserer Zeit, die die Künstler im Wechselspiel von Attacken und Entwürfen ins Bild setzen. Dieser Aufgabe, die Sehnsucht nach einer anderen, humaneren Welt zu bewahren, widmet die Weserburg zum Auftakt ihres 20jährigen Jubiläums die Ausstellung "Freibeuter der Utopie – Die Kunst der Weltverbesserung".

Die Ausstellung vereint in einer groß angelegten Collage aus Bild, Text, Skulptur, Installation und Film herausragende Künstler. Deren gemeinsames Ziel ist es, Wege zu einer human verfassten Welt künstlerisch zu formulieren oder im kritischen Selbstversuch den verzweifelten Traum von der Gestaltungskraft des Individuums einzulösen. Im Zentrum steht die Frage, "wie aus der Kunst heraus Revolution stattfinden kann" (Joseph Beuys).

Freibeuter der Utopie
Die Kunst der Weltverbesserung
5. Februar bis 25. April 2011