Franz Ackermann. Hügel und Zweifel

Die Berlinische Galerie zeigt vom 18.09.2013 bis 31.03.2014 im Rahmen des Kooperations-Projektes "Painting Forever!" Arbeiten von Franz Ackermann. Der Maler, Zeichner und Installationskünstler Ackermann (*1963 in Neumarkt St. Veit, Bayern) gehört seit mehr als 15 Jahren zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern. Seine Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, und er konnte bereits mehrfach unter Beweis stellen, dass er mit den Herausforderungen großer Räume produktiv umgehen kann.

Ackermann, der von 1984 bis 1991 in München und Hamburg Kunst studiert hat, erhielt 1991 ein DAAD-Stipendium für Hongkong. Dort begann er mit seinen sehr persönlichen Kartografiezeichnungen, den "Mental Maps". Diese kleinformatigen Arbeiten skizzieren Ackermanns subjektive, phantasie- und wunschgeprägte Interpretation von Räumen und Orten. Reisen, Tourismus als vermeintlich sanfte Kolonisierung, mediale Konsumption beziehungsweise virtuelle Vorbesichtigung der Reiseinhalte via Internet und daraus erwachsende politisch-soziale Verantwortlichkeiten schaffen für den Betrachter ein referentielles Netzwerk.

Für die erste große Ausstellungshalle der Berlinischen Galerie hat Franz Ackermann ein spezielles Raumkonzept entwickelt, das Wandmalerei, Tafelbilder und Fotografie miteinander in Beziehung setzt. Blickachsen spielen in seiner Konzeption ebenso eine Rolle wie Verkehrswege, die Raumdimensionen und die technischen Einrichtungen, die sich auf Böden, Wänden und Decken in Ausstellungsräumen finden. Die Stirnseite der Halle ist die erste dominierende Fläche, die der Besucher beim Betreten wahrnimmt.

Die Kombination unterschiedlicher Medien in der Berlinischen Galerie wird nur an diesem Ort so zu sehen sein: Die Tafelbilder werden als Einzelwerke zu ihren Besitzern zurückgehen, die Wandgemälde übermalt. "Die ganze Installation ist gleichzeitig von monumentalem und ephemerem Charakter", sagt Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie und Kurator der Ausstellung. "Kaleidoskopartig scheinen die Bilder auseinanderzufallen, um sich sogleich in neuer Konstellation wieder zusammen zu setzen, wenn man als Betrachter den Standpunkt wechselt. Die Ausmaße der Installation sprengen den herkömmlichen institutionellen Rahmen von Malereipräsentationen. So, wie Ackermann das Medium auffasst, ist es eine Reflexion malerischer Ausdrucksformen, aber auch eine Auseinandersetzung mit Kommunikation, institutionellen Grenzen und Wahrnehmungsmodellen".

Von 1984 bis 1988 studierte Franz Ackermann an der Akademie der Bildenden Künste in München, anschließend von 1989 bis 1991 an der Hochschule für Bildende Kunst in Hamburg bei Bernhard Blume. 1991 erhielt er ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austausch-dienstes (DAAD) für Hongkong. Seit 2001 ist er Professor für Malerei an der Kunstakademie Karlsruhe. 2004 wurde Ackermann für den Hugo Boss Prize nominiert. 2005 erhielt er den "mfi Preis Kunst am Bau 2005" für seine Wandgestaltung mit dem Titel "Die große Reise im Münchner U-Bahnhof Georg-Brauchle-Ring".

Franz Ackermann. Hügel und Zweifel
18. September 2013 bis 24. März 2014
Eröffnung: 17. September im Rahmen der Berlin Art Week