Forum Würth Chur zeigt Werke von Ben Willikens

Ben Willikens gehört unter den zeitgenössischen Malern zu den Aussenseitern, die konsequent einen eigenen Weg verfolgt haben. Vom 22. Februar bis 3. November 2013 zeigt das Forum Würth Chur eine repräsentative Ausstellung des Künstlers unter dem Titel "Gemälde aus 4 Dekaden". Thema im Werk vonWillikens sind Räume, Interieurs, die in ihrer kühlen Distanz an den Stil der neuen Sachlichkeit erinnern. Dies wird verstärkt durch die Technik der Grisaille, einer Graumalerei, die der Maler wegen ihrer besonderen Stimmungswerte aufgreift.

Typisch ist auch die Menschenleere seiner Räume, die allenfalls mit requisitenartigen Gegenständen belebt sind, die ihren bühnenhaften Charakter betonen. Das Licht fällt aus seitlichen Öffnungen oder dringt von einer diffusen Quelle im Hintergrund in die Räume. Für die zentralperspektivische Anlage der Räume, deren Sogwirkung durch eingezeichnete Fluchtlinien betont wird, liess sich Willikens von der klassischen Raumkonzeption der florentinischen Renaissance, der Zentralperspektive, inspirieren und beharrte damit auf einer unzeitgemässen, eigenen Bildformel. Darin wie in der persönlichen Motivik entwickelt Willikens mit seinen Raumbildern eine unverwechselbare Bildsprache, die seinem OEuvre bis heute eine solitäre Stellung sichert.

In einer repräsentativen Auswahl, deren Basis die Bilder der Sammlung Würth bilden, zeigt die Ausstellung im Forum Würth Chur das malerische Werk von Ben Willikens in einem retrospektiv angelegten Überblick. Ein Hauptwerk des Künstlers steht im Mittelpunkt der Ausstellung: das monumentale Triptychon "Black Last Supper", das Teil einer umfassenden Auseinandersetzung mit Leonardos "Abendmahl"-Bild ist, die 1976 ihren Anfang nahm. Entsprechend geht der Blick zurück in die 1970er Jahre, in denen Ben Willikens beklemmende Einsichten in sterile Krankenhaussäle und –flure gibt, die von der Verletzbarkeit des Menschen berichten. Manfred Schneckenburger beschrieb sie als "Innenräume, denen das Draussen genommen ist". In Werken der letzten Jahre, die dem gegenüber treten, lichten sich die Arbeiten mit Fensterdurchblicken und Atelierszenen, die vom Ort ihrer Entstehung erzählen.

Ben Willikens – Gemälde aus 4 Dekaden
22. Februar bis 3. November 2013