Formen des Erzählens

Wie kann man die suggestive Kraft von Bildern aktivieren? Wie wirken Bilder und Texte zusammen? Wie können unsere eigenen Erinnerungsbilder mit Bildern eines Films oder der Kunstgeschichte eine Beziehung eingehen? Die Ausstellung "Formen des Erzählens" von Victor Burgin (geb. 1941 in Sheffield), Künstler und Theoretiker, mit Fototextarbeiten und Videoinstallationen von 1967 bis 2014 ist die erste große Retrospektive des britischen Künstlers in einem deutschen Museum.

In Reaktion auf die Städte, in die er zu Ausstellungen eingeladen wird, entwickelte Burgin "ortsspezifische" Videos, die Bilder der jeweiligen Städte mit narrativen Elementen aus anderen Zusammenhängen kombinieren; in Marseille entsteht 1993 zum ersten Mal ein solches Video. Burgin entwickelt subtile Montageverfahren, um Bilder und Texte miteinander zu verflechten. Jüngere Arbeiten kreisen weniger in explizit politischer Weise um Narration und Bilderfolge, um den Wechsel von Stasis und Bewegung als die früheren Arbeiten, sondern sind persönlicher, romantischer, nicht ohne einen gewissen "theoretischen" Humor. Burgin wird für Siegen eine besondere, auf den kulturhistorischen Kontext der Stadt bezogene Videoarbeit realisieren.

Die Siegener Präsentation zeigt verschiedene Werkphasen von den frühen Konzeptarbeiten der 1960er Jahre, über die politischen Arbeiten der 1970er Jahre bis hin zu jenen Foto- und Videoarbeiten, die mit kunsthistorischen, kulturellen, filmischen und architektonischen Referenzen arbeiten und in Auseinandersetzung mit Strukturalismus und Semiotik narrative Strategien entwickeln.

Formen des Erzählens
23. März bis 15. Juni 2014