Film in der Schule: Materialien zur Filmbildung

23. September 2013 Walter Gasperi
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Das Thema "Filmbildung in der Schule" hat in den letzten Jahren auch im deutschsprachigen Raum vermehrt Beachtung gefunden, Veranstaltungen werden angeboten, Publikationen sowohl gedruckt als auch online sind erschienen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit soll ein kleiner Überblick über interessante Internetseiten und Bücher zum Thema geboten werden.

Mit der Publikation des deutschen Filmkanon im Jahre 2003, in dem 35 Filme aufgelistet wurden, die jeder deutsche Abiturient kennen sollte, kam Bewegung in das im deutschsprachigen Raum stiefmütterlich behandelte Thema "Filmvermittlung in der Schule". In Österreich entstand nach der Euphorie über den Oscar für "Die Fälscher" eine Initiative, die aber bald wieder aus Kostengründen eingestellt wurde.

Etabliert haben sich in Deutschland aber die SchulKinowochen, Festivals wie die Grazer Diagonale oder die Solothurner Filmtage bieten zum Thema "Filmvermittlung" ebenso Veranstaltungen an wie das Österreichische Filmmuseum oder unter dem Titel "Kino macht Schule" der Filmladen Wien.

Doch auch abseits davon ermöglichen oder erleichtern es zahlreiche Materialien, die zu dem Thema in den letzten Jahren publiziert wurden, sich mit Filmsprache und Filmgeschichte auseinanderzusetzen. Eine sehr unterhaltsame Einführung in die Filmgeschichte schon für jüngere Kinofans - oder solche, die es werden wollen - bietet beispielsweise Thomas Binotto mit seinen Büchern "Mach´s noch einmal, Charlie" und "Getrickst & abgedreht - Geschichten für Kinofans", in denen anhand von jugendgerechten Klassikern hinter die Kulissen der Traumfabrik geblickt wird. Binotto bietet zudem Lesungen zu Themen wie Literaturverfilmungen oder der Geschichte der Superhelden von Achill bis Spiderman an sowie auf seiner Homepage auch ein ausführliches pdf zu Literaturverfilmungen.

Einen gute Einführung in die Filmsprache bietet beispielsweise Alice Bienk mit ihrem Buch "Filmsprache - Einführung in die interaktive Filmanalyse". Hervorragend als Lehrbuch eignet sich in seiner leicht lesbaren Form und der attraktiven Aufmachung Michael Staigers und Joachim Pfeiffers zweibändiges Werk "Grundkurs Film".

Zahlreich ist das Informationsmaterial, das sich im Internet findet. Vor allem handelt es sich dabei um Filmhefte, die auch Aufgaben zur Erarbeitung des jeweiligen Films beinhalten. Die ergiebigste Quelle sind dafür wohl Vision KinoVision Kino und das damit verbundene Online-Portal Kinofenster. Filmhefte werden aber auch von der Bundeszentrale für politische Bildung herausgegegeben sowie vom Institut für Kino und Filmkultur.

Filmempfehlungen, Hinweise auf Tagungen und Links zu Unterrichtsmaterialien bieten beispielsweise auch die Seite Film und Schule des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW, des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg sowie das Portal Medienbildung des Niedersächsischen Bildungsservers.

Auf die Filmherstellung fokussiert dagegen die Seite der deutschen Filmakademie, die zu Themen wie Kamera, Schnitt, Musik, Drehbuch oder Spezialeffekte Unterrichtsmaterialien mit Übungen anbietet.

Speziell in der Schweiz bietet Schule und Kultur verschiedene Veranstaltungen an wie Lesungen und Workshops zur Filmbildung, aber auch in Zusammenarbeit mit dem Filmpodium Zürich bzw. dem Zurich Film Festival Filmbesuche und -besprechungen. Der Verleiher Trigon-Film bietet Materialien zu einem Teil seiner Filme, während Unterrichtsmaterialien zu Schweizer Filmen von "Kinokultur in der Schule" bereitgestellt werden.

Zahlreiche Filmhefte zu übergreifenden Themen - zu TV-Serien ebenso wie zu Gender & Film oder dystopischen Jugendfilmen - bietet das österreichische Institut filmABC an. Hier finden sich auch Links zu Schulkino-Angeboten in Wien und - leider nur sehr spärlich - in den Bundesländern.

Interview mit Manfred Rüsel zum Thema "Filmbildung in der Schule"