Farbe, eine Erscheinung des Lichtes

"Rasa" ist ein zentraler Begriff in der indischen Ästhetik. Er bezeichnet den nicht in Worte zu fassenden mentalen Zustand der Freude und Erfüllung, der sich beim Genuss eines gelungenen Kunstwerkes beim Betrachter einstellt. In seiner Arbeit als Künstler verfolgt Thomas Deyle als übergeordnetes Ziel, mit seiner Malerei Gefühle auszulösen. Er hat keine Dogmen oder sonstig geartete Philosophien zu seiner Malereien, welche in irgendeiner Weise ihre formale Erscheinung bestimmen würde.

Deyles grundsätzliches Interesse an Farbe und Licht als zentrales Thema formt die entsprechenden Bildtypen aus, die sich auch an den Möglichkeiten des Trägermaterials Plexiglas orientieren, um sein zentrales Thema möglichst facettenreich darstellen. Für die Ausstellung "Rasa" wird Thomas Deyle hauptsächlich Arbeiten aus der Serie "Albedo" ausstellen. Albedo ist die Einheit mit der das Reflexionsvermögen eines Himmelskörpers gemessen wird. Es geht also um Licht.

Auf mattierten Plexiglasplatten wird Farbe in hauchdünnen Lasuren zu Farbräumen aufgeschichtet und verdichtet. Der Auftrag erfolgt in einer vorgegebenen mathematischen Kompositionsstruktur, welche in ihrer Offenheit genügend Spielraum läßt, um an dem Farbraum nach künstlerischem Belieben zu "improvisieren". Die Arbeit bleibt bis zum Schluß transluzid und erscheint folglich in jeder Lichtveränderung anders in ihrem Charakter.

Die Formate dieser Arbeiten sind am Landschaftsformat bewußt orientiert. Das hängt mit Deyles derzeitigen Beschäftigung mit Landschaftsmalerei zusammen – z.B. C.D. Friedrich, W.Turner.

Rasa
16. Juni bis 30. Juli 2011