Europäischer Architekturfotografie-Preis 2015

In der Bildserie "Gezi gegen Gentrifizierung" von Petra Gerschner sahen die Juroren des "Architekturbild 2015" die verschiedenen Kriterien des international bekannten und einzigartigen Preises am besten umgesetzt. Neben der Interpretation des diesjährigen Themas "Nachbarschaft" legte die Jury unter dem Vorsitz von Tom Geister, Assoziierter des Büros Sauerbruch Hutton, großen Wert auf die fotografische Qualität sowie den seriellen Zusammenhang der eingereichten Bilder.

Zusätzlich zu diesem ersten, mit 4.000 Euro dotierten Preis wurden zwei gleichwertige Preise vergeben. Sie sind mit einem Preisgeld von jeweils 1.000 Euro verbunden. Julia Baier schafft es mit einem sehr begrenzten Ausschnitt, dem Blick von einem Zimmer auf einen typischen Berliner Hinterhof, das ganze Thema "Mensch und Natur in der nachbarschaftlichen Enge der Stadt" auszudrücken. Claudia Brust stellt in ihrer Serie ihre eigene Perspektive auf die Marseiller Unité d"habitation, die Le Corbusier erträumt hat, dar. Die gezielt gewählten Bildausschnitte verdeutlichen die Korrelation zwischen der vorhandenen Umgebung und den künstlich geschaffenen Dachelementen und machen dies zum Thema der Serie.

Aus den eingereichten Bildserien – in diesem Jahr waren es 264 aus 14 verschiedenen Ländern – wurden außerdem sieben Auszeichnungen ausgewählt. Sie gingen an Dirk Brömmel, Enver Hirsch, Stefan Jaeggi, Shimizu Ken, Ulrike Manestar, Stefan Rasinger und Herman van den Boom. Auch diese Autoren haben mit ihren beeindruckenden Bildserien zu kulturellen, gesellschaftlichen, politischen Ereignissen, aber auch zu städtebaulichen Entwicklungen mit der Kamera Stellung bezogen.

Die Bildserien von Frauke Bergemann, Kati Bruder, Peter Franck, Aras Gökten, Kai-Uwe Gundlach, Torsten Andreas Hoffmann, Matthias Jung, Tsang Ka Wai (EasonPage), Stefan Koch, Marc Latzel, Anna Lehmann-Brauns, Johannes Marburg, Eckhart Matthäus, Joel Micah Miller, Walter Oczlon, Philipp Ortmann, Bernd Seeland und Lutz Sternstein wurden von den Juroren mit einer Anerkennung bedacht. 1995 wurde der Europäische Architekturfotografie-Preis "Architekturbild" zum ersten Mal ausgelobt. Seitdem wird er alle zwei Jahre organisiert – verbunden damit, dass die 28 besten Bildserien in einem hochwertigen Katalog dokumentiert und in einer internationalen Wanderausstellung gezeigt werden.


Europäischer Architekturfotografie-Preis 2015
Eine Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum
in Zusammenarbeit mit Architekturbild, Stuttgart
25. April bis 9. August 2015