Elizaveta Porodina – Smoke & Mirrors

Die in München lebende Modefotografin Elizaveta Porodina (geb.1987, Moskau) hat sich längst in den internationalen Hochglanzmagazinen einen Namen gemacht. Ihre skurrilen und schrillen Inszenierungen für namhafte Modelabels erschienen in der Vogue und im Harper"s Bazaar; auf Instagram kann sie sich über eine große Anzahl von Followern freuen.

Eine Auswahl aus dem vielseitigen Repertoire der Fotografin sind in der Kabinettausstellung vertreten. Kuratiert von der Sammlung Fotografie, werden Bilder und Werkgruppen zu sehen sein, die über die reine, angewandte Praxis der Modefotografie hinausgehen. Vielmehr handelt es sich um Portraits, die von seelischer Zerrissenheit und düsteren Vorahnungen geprägt sind. Porodina beschäftigt sich in ihren Lichtbildern mit der unüberwindbare Distanz zu ihren Mitmenschen und Methoden der Verstellung – so nah man sich auch stehen mag, so nah die Kamera auch an ihr Motiv heran treten kann, sichtbar werden häufig nur die Grenzen.

Diese sinnbildliche Barriere nimmt die Fotografin mit ihren Studiotechniken und Hilfsmitteln auf: um malerische Effekte zu erzielen verwendet sie milchige und fettige Glasscheiben oder setzt geschickt Bewegungsunschärfen und Mehrfachbelichtungen ein, um Störeffekte zu erzeugen. Ob Schwarz- Weiß oder in Farbe, keines ihrer Bilder bietet einen direkten und offenen Zugang zum Dargestellten und so entwickeln sich die Figuren in ihren Bilder zu Projektionsflächen für Narrationen, Fanatasien und Selbstreflexionen.

Porodina greift neben surrealistischen Stilelementen, Darstellungsmodi der klassischen Modefotografie auf, sei es das Licht und die Accessoires eines Edward Steichen oder Techniken der Bildmanipulation und Verfremdungsstrategien, die an Erwin Blumenfeld erinnern. Mit diesen teils dadaistischen Anleihen gelingt es Porodina einen eigenen wiedererkennbaren Stil zu entwickeln, der sich insbesondere durch die intime, träumerische und entrückte Stimmung der Bilder auszeichnet.


Elizaveta Porodina – Smoke & Mirrors
5. Oktober 2018 bis 20. Januar 2019
Eröffnung: Do 4. Oktober 18, 18.00 Uhr