Ein Expressionistischer Sommer – Bonn 1913

"Die rheinischen Expressionisten habe ich gemacht in Bonn, so nebenbei, erstens um Cassirer zuvorzukommen, und die Leute hier zusammenzubringen, zweitens als eine Probe für den Herbstsalon", beschrieb der Ausnahmekünstler August Macke seine Motivation für die Zusammenstellung der legendären Werkschau am Vorabend der Ausstellungseröffnung 1913.

Als August Macke im November 1910 mit seiner jungen Familie zurück nach Bonn kam, knüpfte er zahlreiche Künstlerkontakte. Sein Wohn- und Atelierhaus in der Bornheimerstraße war Treffpunkt der rheinischen Kunstszene und im Kunstsalon Cohen gegenüber der Universität, führte Macke die "Rheinischen Expressionisten" zum ersten Mal repräsentativ zusammen. Dem Titel lag kein weltanschauliches Ziel zugrunde, wohl aber eine Verortung. Und: August Macke war der Ideengeber.

Für die Ausstellung wählte er zwei Künstlerinnen und vierzehn Künstler aus, mit denen er mehr oder weniger stetig in Kontakt stand: Heinrich Campendonk, Ernst Moritz Engert, Max Ernst, Otto Feldmann, Franz Seraph Henseler, Franz M. Jansen, Joseph Kölschbach, August Macke, Helmuth Macke, Marie von Malachowski-Nauen, Carlo Mense, Heinrich Nauen, Olga Oppenheimer, Paul Adolf Seehaus, William Straube, und Hans Thuar.

Das 100-jährige Jubiläum ist Anlass genug, eine facettenreiche Auswahl von Arbeiten der Rheinischen Expressionisten zu zeigen, die im Zusammenhang mit der Ausstellung von 1913 standen und, die wir auch Dank zahlreicher Leihgaben, mit neuen Augen sehen können. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten von Andreas Gabelmann, Irene Kleinschmidt-Altpeter und einem Vorwort von Stephan Berg, dem Intendanten des Kunstmuseum Bonn.

Ein Expressionistischer Sommer – Bonn 1913
27. Juni bis 29. September 2013