Ein Blick in die Seele Südafrikas

Sangomas gelten als Menschen, die mit den Geistern und Ahnen in Verbindung treten können, und als Hüter von uralten Rezepten und Ritualen. Damit sind sie Anlaufstelle für verschiedenste Lebensprobleme. Während der Apartheid wurde ihnen das Praktizieren durch Gesetze erschwert. Heute versucht man, sie in das staatliche Gesundheitssystem zu integrieren.

Der Düsseldorfer Fotograf Peter Frank hat die Welt der Sangomas auf mehreren Reisen erkundet. Auf seinen Fotos rückt er die Menschen in den Mittelpunkt, lässt ihre Kraft und Spiritualität, aber auch ihre Unergründlichkeit spüren – ohne die Umgebung auszublenden. Die Bilder zeigen Sangomas in ihrem alltäglichen Umfeld: In den einfachen, engen Räumen, in denen sie leben und behandeln, auf einem Bett oder einer Bambusmatte. Frank bewegt sich damit auf den Spuren bekannter afrikanischer Fotografen, wie Zwelethu Mthethwa, der schwarze Afrikaner in ihrer alltäglichen Lebensumgebung stolz und würdevoll portraitiert. Die Lichtbilder von Peter Frank erzählen von außergewöhnlichen Menschen. In Ihrer Mystik und Würde gewähren sie uns Einblicke in eine ursprüngliche Kultur.

Die Ausstellung im Historischen und Völkerkundemuseum St. Gallen zeigt 20 grossformatige Porträts, ergänzt mit Museumsobjekten von Missionsärztin Bertha Hardegger (1903-1979). Sie arbeitete 1937-1970 in Lesotho, wo sie vielfältige Begegnungen mit einheimischen Heiltätigen hatte.


Sangomas
Traditionelle Heiler in Südafrika
23. Februar bis 19. Oktober 2014