Ed Atkins in der Zürcher Kunsthalle

Der britische Künstler Ed Atkins (geboren 1982, lebt und arbeitet in London) greift in seinem Werk, das Videos, Videoinstallationen, Texte und Zeichnungen umfasst, die Virtualität unserer zeitgenössischen Bilderwelt und deren tiefgreifende Resonanz auf unsere Lebenswirklichkeit auf. Seine High-Definition-Videos, die er mit eindringlichem Surround Sound unterlegt, hinterfragen diese neuesten technischen Darstellungsmöglichkeiten, denen die paradoxe Fähigkeit innewohnt, mit immateriellen Mitteln Körper und Stofflichkeiten lebensecht wiederzugeben.

Dieselbe Diskrepanz findet sich auch thematisch in seinen Arbeiten wieder: Sie kreisen um Kadaver, Krankheit und Tod – Motive, die uns unsere eigene Körperlichkeit bewusst werden lassen. Atkins digitale Kompositionen in satten Farben und präzisen Schnittrhythmen zeigen vielfältiges Filmmaterial: Aufnahmen vom Wäldern, Stränden oder Früchten, aber auch Clips aus Zombie- Filmen und computergenerierte Animationen, die auf der Tonebene von Gitarrencrescendos, Horrorfilmmelodien, Dialogen oder dem Murmeln des Künstlers aus dem Off begleitet werden.

Im Rahmen seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in der Schweiz, konzipiert Ed Atkins eine eigens für diese Präsentation geschaffene neue, gross angelegte installative Arbeit. Mit drei Filmen und einem die Filme und Räume verbindenden auditiven Werk, fasst er die gesamte Ausstellungsfläche des Neubaus der Kunsthalle Zürich. Zudem werden frühere Videoarbeiten des Künstlers zu sehen sein. Zur Ausstellung erscheint die erste Künstlermonographie mit Texten von Ed Atkins, einem Gespräch zwischen dem Künstler und Beatrix Ruf sowie einem Essay von Joe Luna im JRP|Ringier Kunstverlag, Zürich, in Zusammenarbeit mit der Julia Stoschek Collection, Düsseldorf.

Ed Atkins
15. Februar bis 11. Mai 2014