Eastern Promises

Als eine der schönsten, facettenreichsten und rasantesten Baustellen der Welt steht Asien weltweit im Interesse Architekturschaffender. Asien, die Wiege faszinierender Kulturen, ist nicht nur Schauplatz einiger der spektakulärsten zeitgenössischen Mega-Bauten. Im asiatischen Architekturgeschehen bildet sich eine neue, soziale Ästhetik heraus, die soziales Bewusstsein, ökologische Strategien und künstlerische Praktiken miteinander verknüpft.

Mit Bedacht auf die vielfältigen kulturellen und regionalen Bezüge thematisiert die MAK-Ausstellung "Eastern Promises. Zeitgenössische Architektur und Raumproduktion in Ostasien" das Versprechen einer zukunftsweisenden Architektur, das speziell mit Ländern wie China, Taiwan, Südkorea oder Japan verbunden ist.

In einer narrativen Herangehensweise zeigen Andreas Fogarasi und Christian Teckert, die das MAK als Gastkuratoren gewinnen konnte, die Welten auf, die sich zwischen den Architekturen der Superlative und der traditionellen asiatischen Baukunst auftun. Während viele der rezenten Prestigebauten von internationalen (Star-)Architekten realisiert wurden, formiert sich zunehmend eine dynamische und innovative asiatische Architekturszene.

Rund 65 architektonische Projekte und räumliche Strategien dokumentieren in "Eastern Promises" eine soziale und ökologische Neuorientierung von Architektur und Design und vermitteln einen repräsentativen Querschnitt der Entwicklungen in dieser Region. Neben etablierten ArchitektInnen wie u. a. den Pritzker-Preis-GewinnerInnen Wang Shu (Amateur Architecture Studio) oder Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa (SANAA) werden auch aufstrebende Architekturschaffende präsentiert, deren Werk teilweise zum ersten Mal in Österreich zu sehen sein wird.

Lokale Bedingungen, Traditionen und kulturelle Kontexte sowie eine starke ökologische Orientierung und ein bewusster Umgang mit natürlichen Materialien spielen eine zentrale Rolle im asiatischen Architekturschaffen. Aber auch das Bewusstsein für globale Medientechnologien führt zu einer Architektur, die weniger an ikonischen Objekten und spektakulären Formen als an räumlichen und gestalterischen Antworten auf struk-turelle Neuausrichtungen auf dem größten und einwohnerstärksten Kontinent der Erde interessiert ist.

Die Reaktivierung dörflicher Mikroökonomien oder die Suche nach einer experimentel-len, räumlichen Neuformulierung des Kollektiven werden ebenso thematisiert wie eine sich abzeichnende soziale Ästhetik des Raums, die sich auch in neuen Interaktionen zwischen Privat und Öffentlich manifestiert. Neben Architekturmodellen zeigt "Eastern Promises" Pläne, symptomatische Objekte sowie spezifisch entwickelte filmische und fotografische Zugänge zu den Orten, Entstehungsbedingungen und Umgebungen der einzelnen Projekte. Die Ausstellung wird von einem umfassenden Filmprogramm begleitet.

Eastern Promises
Zeitgenössische Architektur und Raumproduktion in Ostasien
5. Juni bis 6. Oktober 2013
MAK-Ausstellungshalle
Weiskirchnerstraße 3, Wien 1