"du" – Monument des Kulturjournalismus

Was macht die Schweiz zu dem, was sie heute ist oder zu sein scheint? "Ideen Schweiz", eine Installation im Eingangsbereich des neuen Landesmuseums, thematisiert diese Frage. Die Schriften von Etterlin, Calvin, Rousseau und Dunant sowie die Dufourkarte und das Gotthardrelief laden dazu ein, Ideen zur Schweiz zu entdecken und zu entschlüsseln. Begleitet wird diese Einrichtung jeweils von einer passenden Wechselausstellung.

Den Anfang macht eine publizistische Ikone der jüngeren Geschichte: die vor 75 Jahren gegründete Zeitschrift "du". Mit "du – seit 1941" ermöglicht das Landesmuseum zum ersten Mal eine Gesamtschau der "du"-Jahre im 20. Jahrhundert.

Das "du" ist eines der wenigen Magazine, die nicht im Altpapier verschwinden und sogar Sammlerwert erlangen. Das von Arnold Kübler 1941 gegründete Kulturmagazin hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Mit gesellschaftspolitisch wichtigen Texten und emotionalen Bildstrecken baute sich das Heft eine Leserschaft weit über die Schweizer Grenzen auf. Mitte der 50er-Jahre waren es bereits über 30‘000 Leserinnen und Leser. Nachdem Manuel Gasser 1958 Arnold Kübler als Chefredaktor abgelöst hatte, fokussierte sich die "du"-Redaktion noch mehr auf künstlerische Themen. Mit beinahe jedem Wechsel in der Chefredaktion wurde die Zeitschrift neu erdacht und gestaltet.

Seit 1941 sind hunderte "du"-Magazine entstanden. Zum ersten Mal ermöglicht das Landesmuseum Zürich eine Übersicht seit den Anfängen im Jahr 1941, bis zum Verkauf des "du" durch ihre damalige Inhaberin, die Tamedia AG, zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Anhand von ausgewählten Ausgaben und mit noch kaum bekannten Dokumenten erzählt die Ausstellung, wie die jeweiligen Chefredaktoren und ihre Fotografen das Magazin in ihrem Zeitgeist geprägt haben. Die Besucherinnen und Besucher können in "du"-Heften aus mehreren Jahrzehnten blättern. Die Ausstellung ist nicht nur eine Verbeugung vor einem grossen Printprodukt, sondern auch Zeugnis des Kulturjournalismus.


"du" – Monument des Kulturjournalismus
16. Dezember 2016 bis 19. März 2017