Die Unruhe wächst

Gerhard Hoehme (1920-1989) hat in seinem eigenwilligen, vielschichtigen Werk die Grenzen des Bildes und des Bild-Raums stets aufs Neue insistierend befragt und erweitert. Mit seinen bildnerischen und plastischen Arbeiten, den Zeichnungen und Rauminstallationen leistete er einen entscheidenden Beitrag zur internationalen Kunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Das Museum Kunst Palast – Sitz der Gerhard und Margarete Hoehme-Stiftung – präsentiert im Rahmen einer gemeinsamen Ausstellungsinitiative mit dem Duisburger Museum Küppersmühle und dem Lehmbruck-Museum ein umfangreiches Konvolut von Hoehme-Papierarbeiten aus den Beständen der Stiftung. Sie werden um Zeichnungen und Druckgrafik aus der eigenen Sammlung ergänzt.

Hier wird ein zeichnerischer Kosmos (wieder-)entdeckt, der – vergleichbar den Zeichnungen von Hoehmes Akademiekollegen Joseph Beuys – ungewöhnlich eindringliche Sensibilität aufweist. Hoehmes Arbeiten aus den 1950er-1980er Jahren veranschaulichen, wie der Künstler – einer der Wegbereiter des deutschen Informel – informelle Bildkonzepte weiterentwickelte, sich daraus löste und ganz eigene, auch im Hinblick auf z.T. verwendete "kunstfremde" Materialien, experimentelle Wege beschritt.

Aktueller Anlass der Ausstellungskooperative Düsseldorf/Duisburg ist sowohl das 50ste Jubiläum der documenta 2 (1959), an der Hoehme als junger Informeller teilnahm, wie auch das 20te Todesjahr des Künstlers, der 1989 in Neuss-Selikum starb.


Die Unruhe wächst
13. September 09 bis 10. Januar 10