David Weiss im Bündner Kunstmuseum

David Weiss (1946-2012) ist ein international bekannter Schweizer Künstler, der seit 1979 mit Peter Fischli zusammenarbeitete und mit skulpturalen Arbeiten, Fotografien und Videos breite Anerkennung und grosse Beliebtheit fand. Weniger bekannt ist sein zeichnerisches Werk, das zwischen 1968 und 1979 entstand und nun zwei Jahre nach dem Tod des Künstlers in der Ausstellung im Bündner Kunstmuseum neu zu entdecken ist.

Lange Zeit waren für David Weiss seine frühen Arbeiten kein Thema. Er stellte sein zeichnerisches Werk mit Beginn seiner Zusammenarbeit mit Peter Fischli zurück, obwohl er 1975 unter anderem mit seinem "Regenbüchlein (up and down town)" eine gewisse Bekanntheit erreicht hatte. Dass er in jener Zeit auch ein umfangreiches Werk schuf und sich in Gruppen- sowie mit Einzelausstellungen hervortat, geriet zunehmend in Vergessenheit. 1981 haben David Weiss und Peter Fischli im Rahmen der von Patrick Frey kuratierten Ausstellung "Bilder" im Kunstmuseum Winterthur letztmals getrennt individuelle Arbeiten ausgestellt.

In den Monaten vor seinem Tod 2012 hat sich David Weiss wieder seinen frühen Zeichnungen angenommen und insbesondere auch die Herausgabe verschiedener Künstlerbücher vorbereitet, die zwischen 1973 und 1979 entstanden sind.

Für David Weiss standen erzählerische Komponenten und die Bildsprache des Comics lange im Vordergrund. Dazu kamen die Arbeit in Serien sowie geradezu filmische Settings. Neben Bildern von der Stadt und der Nacht sind es kosmische Welten bis hin zu abstrakten Kompositionen mit Netzen oder Spiralen, die er immer wieder variiert. David Weiss ist ein Romantiker und Melancholiker. Er kennt die grossen Gefühle und er wählt Motive, in denen sie zum Tragen kommen. Er weiss aber das Pathos mit mehr oder weniger Ironie immer zu brechen.

Die Ausstellung der teilweise grossformatigen Arbeiten auf Papier im Bündner Kunstmuseum Chur widmet sich nun erstmals diesem Teil des Schaffens von David Weiss und lässt ein nur wenigen bekanntes Werk neu entdecken.

David Weiss
Werke 1968 bis 1979
15. Februar bis 18. Mai 2014