Ceal Floyer im Bozner Museion

Mit konsequenter Einfachheit, subtiler Ironie und der bewussten Kalkulation des Absurden erschüttern die Arbeiten von Ceal Floyer (1968) die Wahrnehmung dessen, was gemeinhin als fest umrissen oder vertraut gilt. Indem sie Objekte des täglichen Gebrauchs benutzt, legt Ceal Floyer unerwartete Räume zwischen Anschauung, Wirklichkeit und Sprache offen.

2005 hatte die Künstlerin im früheren Sitz des Museion an der Ausstellung "Light Lab" teilgenommen - jetzt setzt sie sich im Rahmen einer Einzelausstellung mit dem weitläufigen Raum im vierten Stock des neuen Hauses auseinander, in dem sie dieser beeindruckenden Architektur mit Panoramablick die feingesponnenen Nuancen, die Leichtigkeit und die unvermeidliche Ironie ihres Werks entgegensetzt und damit die Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung ihrer Arbeiten und die Wahrnehmungsfähigkeit schlechthin lenkt.

Zu sehen sind, neben neuen und für diesen Anlass konzipierten Werken wie die auf das architektonische Setting bezogene Installation "Blick" (2014), eine Auswahl von Videos und Installationen aus öffentlichen und privaten Sammlungen wie "Scale" (2007), "Long Distance Dyptich" (2009) und "Overhead Projection" (2006). Alle im Museion vertretenen Arbeiten bilden eine originelle Alternative zum klassisch-akademischen Kunstverständnis und stehen für eine weitere Form des Nachdenkens über museale Ausstellungsräume und den White Cube.

Ceal Floyer (1968, lebt und arbeitet in Berlin) war mit Einzelausstellungen in Museen und Kunstinstitutionen in aller Welt vertreten, darunter auf der Biennale in Venedig (2009) und auf der Documenta (13) (2012). Sie wurde mit dem Nam June Paik Award (2009) und dem Preis der Nationalgalerie für Junge Kunst (Berlin, 2007) ausgezeichnet.

Ceal Floyer
1. Februar bis 4. Mai 2014