Boys get skulls, girls get butterflies

"Boys get skulls, girls get butterflies" ist ein Zitat des New Yorker Tattoo-Künstlers Scott Campbell und bezieht sich auf die klischeehafte Verwendung von Motiven in der Körperkunst. Als Titel für die spannende Gegenüberstellung zweier Schmuck-Welten – von historischem und zeitgenössischem Schmuck – stellt er die Frage nach der Verwendung und dem Wandel von Motiven.

Beispielsweise haben die Vergänglichkeitssymbole Totenkopf und Schmetterling wiederholt gattungs- und epochenübergreifende Neuinterpretationen erfahren. Zudem lässt sich die Vorliebe für bestimmte Formen und Darstellungen in der Objektsprache seit der Antike nachweisen.

Das Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) besitzt einen überaus reichen, die Zeitspanne von etwa 5000 Jahren umfassenden Bestand an Schmuckkunst. Aus diesem wurden rund 100 Preziosen ausgewählt und treffen in der Ausstellung auf 50 Arbeiten des international renommierten Goldschmiedekünstlers Georg Hornemann. Der Reiz der Zusammenstellung liegt nicht allein in der Schau edelster Materialien und technischer Perfektion, sondern auch in der thematischen Gliederung der Ausstellungsräume.

Unter den Überschriften "Flora und Fauna", "Ornament und Design", "Menagerie", "Form und Gestalt", "Schau mich an", "Magie des Kreises", "Die Macht des Zeichens" und "Memento Mori" laden die historischen und zeitgenössischen Kostbarkeiten zum vergleichenden Sehen ein. Als roter Faden von der Vergangenheit in die Gegenwart dient die Magie des einzelnen Schmuckobjekts, das in jedem Fall mehr ist als ein bloßes Dekorationsstück.

Um diesem Zauber der Schmuckkunst Rechnung zu tragen, werden die Objekte in einer eigens entwickelten, spektakulären Ausstellungsarchitektur präsentiert. Diese besteht aus fünf monumentalen, kristallinen, an Diamanten erinnernden Modulen, die – jedes für sich – den Charakter einer Schatzkammer besitzen.

Die von der Kunsthistorikerin Valeria Liebermann kuratierte Sonderschau setzt die Reihe an Ausstellungen fort, mit denen das MAKK 2013 sein 125-jähriges Bestehen feiert. Der Fokus der Präsentationen liegt jeweils auf einem Schwerpunkt der eigenen Sammlungen. Im Bereich der Schmuckkunst können im Rahmen der Sonderausstellung einige Objekte gezeigt werden, die aus konservatorischen Gründen lange Zeit nicht zu sehen waren.

Boys get skulls, girls get butterflies
Schmuckkunst des MAKK mit Arbeiten von Georg Hornemann
21. September bis 15. Dezember 2013